Joachim Funke, Michael Wink (Hrsg.)

Heidelberger Jahrbücher Online
Bd. 3: Perspektiven der Mobilität

Mobilität ist ein fundamentales Thema für die Menschheit. Angefangen mit der täglichen Mobilität von Arbeitnehmern über die wiederkehrende Mobilität bei Mensch und Tier (Urlaub und Reisen, Vogelflug, Lachswanderungen) bis zur überdauernden Mobilität (Völkerwanderungen, Pflanzen- und Tierflüchtlinge). Verschiedene Verkehrsmittel (z. B.  Fahrrad, Automobil, Flugzeug, Fahrstuhl, Segway) stehen ebenso im Fokus wie die Frage, welche Adaptionsmöglichkeiten permanente oder temporäre Immobilität bietet bzw. wie zunehmender Immobilität im höheren Lebensalter z.B. durch Exoskelette begegnet werden kann.

Diese Thematik beleuchtet der von Joachim Funke und Michael Wink herausgegebene Band „Perspektiven der Mobilität“ aus der bunten Sicht einer Volluniversität. Zwölf Autorinnen und Autoren aus Geistes-, Kultur- und Naturwissenschaften diskutieren in acht Beiträgen das Thema Mobilität aus ihrer jeweiligen Sicht.

Nikolas Jaspert, Sebastian Kolditz (Hrsg.)

Entre mers—Outre-mer
Spaces, Modes and Agents of Indo-Mediterranean Connectivity

Meeresräume haben sich zu einem dynamischen Feld der heutigen Geschichtsforschung entwickelt. Dabei steht jedoch die Untersuchung von Verbindungen zwischen Meeren (entre mers) und Vorstellungen von Land „Outre-mer“ bislang weniger im Zentrum des Interesses. Diesen Fragen widmet sich die  Aufsatzsammlung, die auf eine Tagung an der Universität Heidelberg zurückgeht. Die Beiträge behandeln Aspekte transmariner Verbindungen, ihrer Regulierung und mentalen Ausweitung in einem indo-mediterranen Kontext, der neben dem Mittelmeer und dem Indischem Ozean auch die Projektionen von Seewegen nach Indien auf andere maritime Räume in einem breiten zeitlichen Rahmen vom ägyptischen Altertum bis zum Beginn des atlantischen Zeitalters im 16. Jahrhundert umfasst.

Rolf Rannacher

Analysis 3
Integralsätze, Lebesgue-Integral und Anwendungen

Lecture Notes

Dieser einführende Text basiert auf Vorlesungen innerhalb eines dreisemestrigen Kurses "Analysis", den der Autor an der Universität Heidelberg gehalten hat. Im vorliegenden dritten Teil wird die Differential- und Integralrechnung für Funktionen einer und mehrerer reeller Variablen weiterentwickelt in Richtung auf Riemann-Integrale über Kurven und Flächen und die Integralsätze von Gauß und Stokes. Weiter werden der Lebesguesche Integralbegriff sowie die darauf aufbauenden Funktionenräume eingeführt. Die so gewonnenen Methoden werden dann in der Theorie der Fourier-Integrale sowie für einfache  Variationsaufgaben und partielle Differentialgleichungen angewendet. Stoffauswahl und Darstellung orientieren sich dabei insbesondere an den Bedürfnissen der Anwendungen in der Theorie von Differentialgleichungen, der  Mathematischen Physik und der Numerik. Das Verständnis der Inhalte erfordert neben dem Stoff der vorausgehenden Bände "Analysis 1 (Differential- und Integralrechnung für Funktionen einer reellen  Veränderlichen)", und "Analysis 2 (Differential- und Integralrechnung für Funktionen mehrerer reeller Veränderlichen)" nur Grundkenntnisse aus der Linearen Algebra. Zur Erleichterung des Selbststudiums dienen Übungsaufgaben zu den einzelnen Kapiteln mit Lösungen im Anhang.

Rolf Rannacher

Analysis 2
Differential- und Integralrechnung für Funktionen mehrerer reeller Veränderlichen

Lecture Notes

Dieser einführende Text basiert auf Vorlesungen innerhalb eines dreisemestrigen Kurses „Analysis“, den der Autor an der Universität Heidelberg gehalten hat. Im vorliegenden zweiten Teil wird die klassische Differential- und Integralrechnung reeller Funktionen in mehreren Dimensionen entwickelt. Stoffauswahl und  Darstellung orientieren sich dabei insbesondere an den Bedürfnissen der Anwendungen in der Theorie von Differentialgleichungen, der Mathematischen Physik und der Numerik. Das Verständnis der Inhalte erfordert neben dem Stoff des vorausgehenden Bandes „Analysis 1 (Differential- und Integralrechnung für Funktionen einer reellen Veränderlichen)“ nur Grundkenntnisse aus der Linearen Algebra. Zur Erleichterung des Selbststudiums dienen Übungsaufgaben zu den einzelnen Kapiteln mit Lösungen im Anhang.

Eric Fuß, Marek Konopka, Beata Trawiński, Ulrich H. Waßner (Hrsg.)

Grammar and Corpora 2016

Die Verfügbarkeit großer annotierter und durchsuchbarer Korpora, verbunden mit einem neuerwachten Interesse an der empirischen Grundlegung und Validierung linguistischer Theorie und Beschreibung, hat in letzter Zeit zu einer regelrechten Welle interessanter Arbeiten zur Grammatik natürlicher Sprachen geführt. Dieser Band präsentiert zum einen neuere Entwicklungen in der korpusorientierten Forschung zur Grammatik germanischer, romanischer und slawischer Sprachen und zum anderen innovative Ansätze in der einschlägigen korpuslinguistischen Methodologie, die auch Anwendung im Umfeld der Grammatik finden. Der Band fasst die Beiträge der sechsten internationalen Konferenz Grammar and Corpora zusammen, die im November 2016 am Institut für Deutsche Sprache (IDS) in Mannheim stattfand.

Die Herausgeber sind wissenschaftliche Mitarbeiter am IDS und waren Organisatoren von Grammar and Corpora 2016.

Manuel Obermaier, Florian Meister, Markus A. Weigand (Hrsg.)

Die Kunst der Narkose
Geschichte der Heidelberger Anästhesiologie. Festschrift anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Ordinariats für Anästhesiologie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg 2017

Die Heidelberger Anästhesiologie blickt auf eine lange und ereignisreiche Geschichte zurück. Sie beginnt mit den ersten – zunächst noch der Chirurgie untergeordneten – „Narkose-Pionieren“ im 19. Jahrhundert und mündet in ein eigenständiges Fachgebiet mit eigenem 1967 gegründeten Ordinariat. Die Entwicklung der modernen Anästhesiologie ist beeindruckend: Heute bildet die sie einen zentralen Zweig in der Medizin, zu dem auch die Intensiv-, Notfallmedizin, Schmerztherapie und Palliativmedizin zählen und in dem die verschiedenen operativen und nicht-operativen Fachbereiche miteinander vernetzt sind. Die Anästhesiologie steht angesichts der modernen medizinischen und demografischen Entwicklung vor der Herausforderung, immer ältere und schwerer erkrankte Menschen einer Operation unterziehen zu müssen und den Spagat zwischen individuellen Bedürfnissen einerseits, Ökonomisierung und Kommerzialisierung der Medizin andererseits zu meistern.

Noah Bubenhofer, Marc Kupietz (Hrsg.)

Visualisierung sprachlicher Daten
Visual Linguistics – Praxis – Tools

Visualisierungen spielen in den Wissenschaften eine wichtige Rolle im Forschungsprozess. Sie dienen der Illustration von gewonnener Erkenntnis, aber auch als eigenständiges Mittel der Erkenntnisgewinnung.
Auch in der Linguistik sind solche Visualisierungen bedeutend. Beispielsweise in Form von Karten, Baumgraphen und Begriffsnetzen. Bei korpuslinguistischen Methoden sind explorative Visualisierungen oft ein wichtiges Mittel, um die Daten überblickbar und interpretierbar zu machen.
Das Buch reflektiert die theoretischen Grundlagen wissenschaftlicher Visualisierungen in der Linguistik, zeigt Praxisbeispiele und stellt auch Visualisierungswerkzeuge vor.

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Die Forschungsdaten zum Beitrag von Wolfer/Hansen-Morath: "Visualisierung sprachlicher Daten mit R" sind abrufbar unter https://doi.org/10.11588/data/6SO6TG.

 

Silke Leopold, Bärbel Pelker (Hrsg.)

Süddeutsche Hofkapellen im 18. Jahrhundert
Eine Bestandsaufnahme

Schriften zur Südwestdeutschen Hofmusik, Band 1

Im 18. Jahrhundert waren die Fürstenhöfe neben den Kirchen die wichtigsten Träger des Musiklebens. Gemessen an der Bedeutung der Hofkapellen ist ihre Geschichte nur unzureichend erforscht. Es liegt zwar eine ganze Reihe von Spezialuntersuchungen zu einzelnen Höfen vor, doch fehlen nach wie vor vergleichende Untersuchungen.

Die vorliegende Publikation dokumentiert den gegenwärtigen Stand der Forschung zu den wichtigsten Hofkapellen sowie zu ausgewählten kleineren Adelskapellen im süddeutschen Raum.

Simon Cubelic, Axel Michaels, Astrid Zotter (Hrsg.)

Studies in Historical Documents from Nepal and India

Documenta Nepalica – Book Series, Band 1

Dieser Sammelband enthält Beiträge zur Konferenz „Studying Documents in Premodern South Asia and Beyond: Problems and Perspective“, die im Oktober 2015 in Heidelberg stattfand. Experten aus unterschiedlichen Fächern – der Indologie, Tibetologie, Geschichtswissenschaft, Ethnologie, Religionswissenschaft und Digital Humanities – beleuchten Themen wie Diplomatik und Typologie von Dokumenten, ihren Stellenwert gegenüber anderen Texten und Textgattungen, Archivierungs- und Editionsmethoden sowie ihr „soziales Leben“, d. h. ihre Rolle in sozialen, religiösen und politischen Konstellationen, die Akteure und Praktiken ihrer Herstellung und Nutzung sowie die Normen und Institutionen, die sie verkörpern und konstituieren.

Das Buch ist der erste Band der Reihe Documenta Nepalica – Book Series, welche von der Heidelberger Akademie der Wissenschaften in Zusammenarbeit mit dem nepalesischen Nationalarchiv herausgegeben wird.

Rolf Rannacher

Analysis 1
Differential- und Integralrechnung für Funktionen einer Veränderlichen

Lecture Notes

Dieser einführende Text basiert auf Vorlesungen innerhalb eines dreisemestrigen Zyklus „Analysis“, die der Autor an der Universität Heidelberg gehalten hat. Im vorliegenden ersten Teil wird die klassische Differential- und Integralrechnung reeller Funktionen einer Veränderlichen entwickelt. Stoffauswahl und Darstellung orientieren sich dabei insbesondere an den Bedürfnissen der Anwendungen in der Theorie von Differentialgleichungen, der Mathematischen Physik und der Numerik. Zur Erleichterung des Selbststudiums dienen Übungsaufgaben zu den einzelnen Kapiteln mit Lösungen im Anhang.

Heike Hawicks, Ingo Runde (Hrsg.)

Die Alte Aula der Universität Heidelberg

Die Aula der Alten Universität ist Festsaal und Herzkammer der Ruperto Carola und veranschaulicht in Allegorien und Metaphern Geschichte und Selbstverständnis der ältesten Universität im heutigen Deutschland. Ursprünglich in barocker Ausgestaltung erbaut, wurde sie zum 500. Bestehen der Universität komplett umgestaltet. Der vom Großherzog von Baden gestiftete prachtvolle Raum präsentiert sich heute als eines der wenigen intakt erhaltenen Ensembles der Karlsruher Holzschnitzschule und wird überwiegend für akademische Feiern wie Antrittsvorlesungen neuberufener Professoren oder Absolventenfeiern genutzt. Die Aula ist jedoch auch ein Ort für öffentliche Konzerte und Vorträge, denen das ehrwürdige Ambiente dieses Saals einen besonderen Glanz verleihen soll.

Óscar Loureda (Hrsg.)

Studium Generale
Bd. 2: Anders altern

„Jeder will alt werden, keiner will alt sein“, heißt es in Volksweisheiten aus China ebenso wie aus Afrika, Lateinamerika oder Europa. Alt werden Menschen auf der ganzen Welt. Dabei werden jedoch die Rollenbilder höchst unterschiedlich im jeweiligen sozialen und kulturellen Kontext zugewiesen, und auch mögliche alternative Konzepte der Gestaltung dieser Lebensphase stehen unter den Vorzeichen von religiösen, kulturspezifischen und gesellschaftlichen Zuschreibungen.

 „Anders altern“ – Unter diesem Motto standen die insgesamt neun Vorträge des „Studium Generale“, zu dem die Universität Heidelberg im Sommersemester 2015 eingeladen hat. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Ruperto Carola wie auch anderer Hochschulen im In- und Ausland beleuchteten verschiedene Aspekte des Alterns aus Sicht ihrer jeweiligen Disziplinen vom Umgang mit dem Altern und alten Menschen in Asien über ethische Betrachtungen zum Alter bis hin zu Darstellungen des Themas in der zeitgenössischen Literatur. Konzipiert wurde die Vorlesungsreihe von Mitarbeitern im Forschungsprojekt „Altern im transkulturellen Kontext“, das am Exzellenzcluster „Asien und Europa im globalen Kontext“ der Universität Heidelberg angesiedelt ist.“

Óscar Loureda (Hrsg.)

Studium Generale
Bd. 1: Licht

Im Wintersemester 2014/15 befasste sich das Studium Generale der Universität Heidelberg mit dem Thema Licht. Der Physiker Rolf Heilmann gibt zur Frage „was ist Licht“ einen Überblick über verschiedene Modelle, mit deren Hilfe man sich über die Jahrhunderte dem Phänomen Licht im Spannungsfeld von Religion und Kunst, Philosophie, Naturwissenschaft und Technik genähert hat. Der Kunstwissenschaftler Michael Hesse beschäftigt sich mit dem Thema Licht aus der Perspektive der Architektur im Wandel der Zeit sowie im Zusammenhang mit der Psychologisierung von Architektur. Über Gravitationslinsen im Kosmos berichtet Matthias Bartelmann vom Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg und der Beitrag von Johann Kreuzer befasst sich mit dem Licht als Metapher in der Philosophie.

Joachim Funke, Michael Wink (Hrsg.)

Heidelberger Jahrbücher Online
Bd. 2: Wissenschaft für alle: Citizen Science

Bürgerwissenschaft (Citizen Science) ist im Kommen: In vielen Wissenschaftsdisziplinen übernehmen Laien Aufgaben wie das Erfassen von Tieren und Pflanzen in bestimmten Gebieten oder die Sichtung von Sternen. In der Medizin sind es Selbsthilfe-Gruppen, die Wissen sammeln und organisieren, in der Psychologie wird über Laien-Therapie diskutiert. In der Germanistik werden editorische Tätigkeiten durch Laien ausgeführt, in der Geschichtswissenschaft durchforsten Amateure die Archive oder sammeln lokale Daten. Diese Thematik beleuchtet der von Michael Wink und Joachim Funke herausgegebene Band „Wissenschaft für Alle: Citizen Science“ aus der bunten Sicht einer Volluniversität. Zehn Autorinnen und Autoren aus Geistes-, Kultur-, Naturwissenschaften und Medizin diskutieren Chancen und Grenzen der Bürgerforschung aus Sicht der universitären Forschung.

Michael Wink, Joachim Funke (Hrsg.)

Heidelberger Jahrbücher Online
Bd. 1: Stabilität im Wandel

Menschen schwärmen von Stabilität und gehen insgeheim davon aus, dass die Welt, in der wir leben, stabil bleibt. Wir reagieren mit Verwunderung oder Panik, wenn sich diese Welt ändert, z. B. wenn Vulkane ausbrechen oder sich das Klima verändert. Aber auch alle Veränderungen im politischen oder kulturellen Umfeld betrachten wir mit Skepsis. Warum nimmt der Stabilitäts- oder Gleichgewichtsgedanke in unseren Vorstellungen eine so große Rolle ein? Der von Michael Wink und Joachim Funke herausgegebene Band beleuchtet das Themenfeld. Insgesamt acht Kapitel von zehn Autoren aus Medizin, Geistes-, Kultur- und Naturwissenschaften erörtern den Gegenstand unter verschiedenen Perspektiven.

Markus Viehbeck (Hrsg.)

Transcultural Encounters in the Himalayan Borderlands
Kalimpong as a “Contact Zone”

Heidelberg Studies on Transculturality, Band 3

Die vorliegende Studie untersucht Kalimpong und die umliegenden Grenzgebiete des östlichen Himalaja als paradigmatischen Fall einer “Kontaktzone”. In der Kolonialzeit wie auch in der frühen postkolonialen Ära ermöglichte dieser Raum eine Vielzahl von Begegnungen: zwischen (Britisch) Indien, Tibet und China, aber auch Nepal und Bhutan; zwischen christlicher Mission und den Religionen des Himalaja; zwischen globalen Geld- und Informationsströmen und lokalen Märkten und Praktiken. Anhand einer Fülle lokaler und globaler historischer Quellen verfolgen die einzelnen Beiträge die Wege von Akteuren unterschiedlicher kultureller Hintergründe und untersuchen die neuen Formen von Wissen und Praktiken, die aus ihren Begegnungen und ihren wechselnden Machtbeziehungen hervorgingen. Der Band liefert daher nicht nur eine differenzierte Geschichtsschreibung zu Kalimpong und den angrenzenden Gebieten, sondern auch ein theoretisches Modell für die Untersuchung transkultureller Prozesse in Grenzräumen und deren kolonialer und postkolonialer Dynamiken.

Rolf Rannacher

Numerik 3
Probleme der Kontinuumsmechanik und ihre numerische Behandlung

Lecture Notes

Dieser einführende Text basiert auf Vorlesungen innerhalb eines mehrsemestrigen Zyklus ”Numerische Mathematik“, den der Autor über einen Zeitraum von 25 Jahren an der Universität Heidelberg gehalten hat. Der vorliegende vierte Teil ist Problemen der Kontinuumsmechanik, speziell der Struktur- und der Strömungsmechanik, und deren numerischer Lösung mit Finite-Elemente-Verfahren gewidmet. Dabei finden wieder sowohl theoretisch mathematische als auch praktische Aspekte Berücksichtigung. Als Grundlage einer sachgerechten numerischen Approximation werden die mathematischen Modelle systematisch aus physikalischen Grundpostulaten hergeleitet. Das Verständnis der Inhalte erfordert neben dem Stoff der vorausgehenden Bände ”Numerik 0 (Einführung in die Numerische Mathematik)“, ”Numerik 1 (Numerik gewöhnlicher Differentialgleichungen)“ und ”Numerik 2 (Numerik partieller Differentialgleichungen)“ nur  solche Vorkenntnisse, wie sie üblicherweise in den Grundvorlesungen über Analysis und Lineare Algebra vermittelt werden.

Joanna Jaritz

Proust Cinématographe
Wie Raoul Ruiz Proust las

„Proust Cinématographe – wie Raoul Ruiz Proust las“ wirft über den Umweg der Literaturverfilmung einen ungewohnten Blick auf die metapoetischen Fundamente von Prousts Recherche: Über detaillierte Analysen ausgewählter Textpassus und Filmausschnitte gelingt hier der Nachweis, dass die grundlegende Problematik des Romans um die Wahrnehmung und Beschreibung von Zeit, Subjekt und Identität die Denkformen des modernen Kinos bereits im 19. Jahrhundert auf überraschend breiter Ebene antizipiert.

Die Untersuchung wird in einer intermedialen Präsentationsform geboten. Als Ergänzung des gedruckten Buches fungiert dabei die digitale Version, in der die audiovisuellen Zitate direkt aus dem Text heraus geöffnet werden können. So findet das intermedial analysierte Spiel um Wort und Bewegtbild sein Echo in der unmittelbaren Rezeptionsästhetik der Analyse.

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Susan Richter, Michael Roth, Sebastian Meurer (Hrsg.)

Konstruktionen Europas in der Frühen Neuzeit
Geographische und historische Imaginationen. Beiträge zur 11. Arbeitstagung der Arbeitsgemeinschaft Frühe Neuzeit

Globalgeschichtliche Zugriffe sind in der Geschichtswissenschaft angekommen. Auf der 11. Arbeitstagung der Arbeitsgemeinschaft Frühe Neuzeit hatten sich die Beiträger zum Ziel gesetzt, Europa im Kontext ferner Weltregionen in den Blick zu nehmen. „Europa“ unterlag als politisch-kulturelle Raumvorstellung und auch als Forschungsgegenstand immer wieder vielschichtigen Aushandlungsprozessen, die nicht nur entlang territorialer Herrschaftsgrenzen, eindeutiger Topographien oder von Sprachräumen verliefen. Die Ergebnisse der Tagung eröffnen neue Blicke auf geographisch und historisch imaginierte Selbst- und Fremdzuschreibungen, Behauptungen von Identität und Alterität und die Wandelbarkeit von Peripherie und Zentrum. Sie bilden zugleich eine Werkschau aktueller Forschungsfelder der international weit vernetzten historischen Frühneuzeitforschung in Deutschland.

Horst Gundlach

Wilhelm Windelband und die Psychologie
Das Fach Philosophie und die Wissenschaft Psychologie im Deutschen Kaiserreich

Wilhelm Windelband (1848-1915) war Ordinarius der Philosophie im Deutschen Kaiserreich, Haupt der südwestdeutschen Schule des Neukantianismus und einflussreicher Kathederfürst. Dem Neukantianismus wird Gegnerschaft zur Psychologie nachgesagt, und Windelband gilt in der Wissenschaftsgeschichte als jemand, der eine ausgeprägte Abneigung gegen die Psychologie hegte und diese polemisch von sich gab. Die hier erstmalig untersuchte Wirklichkeit sah anders aus. Er setzte sich frühzeitig für die Selbständigkeit der Psychologie ein, arbeitete an einem Buch zur Psychologie und hielt mehr als zwanzig Hauptvorlesungen zur Psychologie. Institutionelle Hintergründe des problematischen Verhältnisses zwischen Philosophie und Psychologie werden untersucht und gezeigt, weshalb Windelband kein Einzelfall in der Geschichte des Faches Philosophie war.