Vorschau
Vorschau und lieferbare Titel 2025/2026
Alle bisher erschienenen sowie einen Ausblick auf die bis Herbst 2026 geplanten Titel finden Sie in unserem aktuellen Verlagsprogramm. heiUP-Titel sind online zum kostenlosen Download und über den Buchhandel als Printprodukt verfügbar.
Bücher
La ville jurée
Um Vertrauen und Solidarität zu schaffen und die Bevölkerung zum Gehorsam gegenüber der Obrigkeit zu bewegen, banden die Städte von Konstanz bis Straßburg im Spätmittelalter Bürger und andere Einwohner in Eidesbeziehungen ein. Die Untersuchung der Eidesrituale zeigt zwar, dass die Stadt keine conjuratio gleichberechtigter Bürger, sondern eine stark hierarchisch strukturierte Gesellschaft war. Dies bedeutet jedoch nicht, dass der Eid seine Bedeutung verloren hätte. Indem der Eid in den Kontext einer städtischen Kultur gestellt wird, die von kirchlichen und kaiserlichen Gesetzen und Praktiken geprägt war, und indem untersucht wird, wie er sich in den umfassenden Prozess der Verschriftlichung städtischer Herrschaft einfügte, widerlegt dieses Buch die Vorstellung von seinem Niedergang und gibt ihm seine Plastizität und politische Wirksamkeit zurück.
Fake News im Mittelalter?
Das ‚postfaktische Zeitalter‘ sowie eine neuartige Bedrohung durch unkontrollierbare Fake News sind seit einigen Jahren zentrale Bestandteile von Gegenwartsdiagnosen. Die Frage, wie historisch neuartig die damit verbundenen Phänomene tatsächlich sind, ist jedoch umstritten. Der vorliegende Band, der Beiträge aus der Geschichts- und der Literaturwissenschaft vereint, möchte eine grundlegende Klärung im Hinblick darauf leisten, ob bzw. in welcher Hinsicht von Fake News im Mittelalter die Rede sein kann. In einer theoretischen Einführung und anhand von Fallbeispielen wird untersucht, inwieweit sich strukturelle Analogien für die Konstellation von Phänomenen, die aktuell als Fake News bezeichnet werden, im europäischen Mittelalter ausmachen lassen und wo die heuristischen Grenzen eines solchen Anachronismus liegen.
Normen und Ideale
Jede Kultur verfügt über Regularien und Normensysteme, die das gesellschaftliche Zusammenleben strukturieren und ordnen. Diese Normen sind nicht nur in Gesetzen oder religiösen Geboten verankert, sondern durchziehen alle Ausdrucksformen der Kultur. Sie finden sich in religiösen und juristischen Texten ebenso wie in der Bildenden Kunst, der Literatur, der Philosophie oder der politischen Theorie. Für alle Bereiche des Lebens und der Kunst gilt, dass sich die Autoren an Wertmaßstäben orientieren. Damit werden ihre Texte und kulturellen Artefakte zu Zeugnissen gesellschaftlicher Aushandlungsprozesse. Diesen Aushandlungsprozessen nähern sich die Beiträge des vorliegenden Bandes aus unterschiedlichen Perspektiven.
Multifarious Sacred Geographies
Multifarious Sacred Geographies beleuchtet eingehend die Sakralgeographie der südindischen Tempelstadt Kanchipuram. Die besonders vielfältige religiöse Landschaft Kanchipurams mit ihren über vierhundert Tempeln wird in zahlreichen Sanskrit- und Tamil-Texten bezeugt, die die Stadt verherrlichen. Malini Ambach untersucht drei dieser verherrlichenden Sanskrit-Sthalamāhātmyas zum ersten Mal detailliert und im Vergleich zueinander hinsichtlich ihrer Darstellung der literarischen Geographien Kanchipurams. Die Sthalamāhātmyas verknüpfen Mythologie mit lokaler physischer Landschaft und beschreiben, jeweils von der Perspektive einer bestimmten religiösen Tradition geprägt, denselben heiligen Raum, Kanchipuram, wobei sie gemeinsame und widersprüchliche Vorstellungen von der Tempelstadt konstruieren.
The God Who Does as He Is Told
Dieser Band ist die erste umfassende Studie des Yathoktakārī-Perumāḷ-Tempels, eines der ältesten Viṣṇu-Heiligtümer in der südindischen Tempelstadt Kanchipuram. Der erste Teil versammelt Aufsätze, die den Tempel aus verschiedenen Perspektiven beleuchten, darunter seine Architektur, rituelle Traditionen und Mythologie. Der zweite Teil bietet Editionen und Übersetzungen zentraler Primärquellen. Zusammen bilden sie eine unverzichtbare Quelle zum Verständnis dieses bedeutenden Heiligtums. Der Band bildet den Auftakt der Publikationsreihe der Forschungsstelle „Hinduistische Tempellegenden in Südindien“, die die textlichen und lebendigen Traditionen der Tempel Kanchipurams erforscht.

