Zitationsvorschlag

Opfermann, Ulrich Friedrich: „Stets korrekt und human“: Der Umgang der westdeutschen Justiz mit dem NS-Völkermord an den Sinti und Roma, Heidelberg: Heidelberg University Publishing, 2024 (2023) (Antiziganismusforschung interdisziplinär: Schriftenreihe der Forschungsstelle Antiziganismus, Band 4). https://doi.org/10.17885/heiup.949

Identifier

ISBN 978-3-96822-122-9 (PDF)
ISBN 978-3-96822-123-6 (Softcover)
ISBN 978-3-96822-197-7 (Hardcover)

Veröffentlicht

17.05.2023 — aktualisiert am 02.10.2024

Versionen

Autor/innen

Ulrich Friedrich Opfermann

„Stets korrekt und human“

Der Umgang der westdeutschen Justiz mit dem NS-Völkermord an den Sinti und Roma

Das Buch gibt erstmals einen systematischen Überblick zu einem bislang vernachlässigten Bereich der justiziellen Aufarbeitung des NS-Systems: dem Umgang mit den Verbrechen an den Sinti und Roma in westdeutschen NSG-Verfahren unter Einbezug des Tatraums Osteuropa. Die akribisch recherchierte Studie stellt zahlreiche Verfahren vor. Sie informiert über die rechtlichen Voraussetzungen des westdeutschen justiziellen Sonderwegs, zeichnet den Verfahrensgang nach und fragt nach den Rollen der Beschuldigten und Zeugen sowie des Justizpersonals. Im Mittelpunkt steht das als Großverfahren neben dem ersten Auschwitz-Prozess geplante Sammelverfahren zum „Zigeunerkomplex“ (1958–1970), das entgegen seinem Anspruch kaum Resonanz entfaltete und heute weitgehend vergessen ist.

Ulrich F. Opfermann ist Historiker, Dr. phil., mit umfangreicher Forschungstätigkeit zur älteren und jüngeren Geschichte der mitteleuropäischen Roma und zahlreichen Publikationen zum Thema.

Rezensionen und Presse

Manfred Weißbecker, "Verfahren der Schuldabwehr", in: junge Welt, 6.11.2023, 12.

"Opfermann zeigt eindrücklich, dass der Nationalsozialismus zwar einzigartig in seiner eliminatorischen Praxis war, der Rassismus gegen Rom:nja und Sinti:ze jedoch vor ihm und nach ihm existierte. Möge das Buch viele Leser:innen finden, welche die ihm eingeschriebene Handlungsaufforderung erkennen."
Oliver Lorenz, in: Nevipe - Nachrichten und Beiträge aus dem Rom e. V., 2 (2023), 40–41.

Peter Steinbach, in: Das Historisch-Politische Buch 1–2 (2023).

"Wer sich mit den westdeutschen NSG-Verfahren und der justiziellen Leugnung der Verbrechen an den Sinti und Roma fundiert auseinandersetzen will, kommt an diesem Opus magnum nicht vorbei."
Leonard Stöcklein, in: ZfG - Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, 3 (2024), 286–88.

"[...]das Gutachten [...], das der Autor Ulrich Opfermann mittlerweile in Buchform veröffentlicht hat und welches für die Erforschung der (Nicht-)Ahndung des NS-Völkermords Maßstäbe setzt."
Marc Buggeln und Sebastian Lotto-Kusche, in: Aufarbeitung des an Sinti und Roma begangenen Unrechts in der Bundesrepublik Deutschland: Grundlagenkonzept für eine Wahrheitskommission, Wiesbaden: Springer VS, 2024, 2.

Heidrun Helwig, in: Newess 2023, 90–91.

Kapitel

Inhaltsverzeichnis
Seiten
PDF
HTML
Titelei
i-iv
Widmung
v
Inhaltsverzeichnis
vii–ix
Vorbemerkung der Reihenherausgeber
xi–xii
1 Einleitung
1–8
2 Instanzen und Akteure des Genozids an der Roma-Minderheit
9–39
3 Zu den politischen und rechtlichen Voraussetzungen der westdeutschen NSG-Verfahren
41–102
4 Mehrheitspolitischer Konsens, gesellschaftlicher Dissens und Interventionen
103–125
5 Verbrechen an der Roma-Minderheit in Einzelverfahren
127–247
6 Das Sammelverfahren zum „Zigeunerkomplex“ (1958–1970)
249–412
7 Spätere Einzelverfahren
413–430
8 Bilanz
431–451
Anhang
453–511
Quellen- und Literaturverzeichnis
513–564
Personenregister
565–574
Corrigenda
575

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