Zitationsvorschlag

Gerke, Barbara: Taming the Poisonous: Mercury, Toxicity, and Safety in Tibetan Medical Practice, Heidelberg: Heidelberg University Publishing, 2021 (Heidelberg Studies on Transculturality, Band 7). https://doi.org/10.17885/heiup.746

Identifier

ISBN 978-3-96822-041-3 (PDF)
ISBN 978-3-96822-042-0 (Hardcover)
ISBN 978-3-96822-043-7 (Softcover)

Veröffentlicht

08.04.2021
Dieses Werk ist unter der
Creative Commons-Lizenz 4.0
(CC BY-SA 4.0)
veröffentlicht.

Autor/innen

Barbara Gerke

Taming the Poisonous

Mercury, Toxicity, and Safety in Tibetan Medical Practice

Diese umfassende ethnografische und sozio-historische Forschungsarbeit zeigt, wie verschiedene Sichtweisen von Toxizität und Sicherheit in einer globalisierenden Welt transkulturell zum Ausdruck kommen. Das Buch untersucht erstmalig den „pharmaceutical nexus“ von Quecksilber in der tibetischen Medizin (Sowa Rigpa). Dort wird es seit dem 13. Jahrhundert hauptsächlich in Form von tsotel, einer metallorganischen Quecksilbersulfidverbindung verwendet, welches in kleinen Mengen bestimmten Arzneimitteln zugesetzt wird, um die Wirksamkeit anderer Inhaltsstoffe zu verbessern. In Übereinstimmung mit tantrisch-buddhistischen Ideen setzen sich tibetische Ärzte mit giftigen Substanzen auseinander und verwandeln sie durch „Zähmung“ in wirksame Medikamente und Elixiere, anstatt sie zu vermeiden oder auszuleiten.

Seit kurzem löst das vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen initiierte weltweite Minamata-Übereinkommen Debatten über die Verwendung von Quecksilber in asiatischen Arzneimitteln aus. In diesem Zusammenhang interagieren asiatische Medizintraditionen zunehmend mit biomedizinischer Wissenschaft und Technologie. Dabei stellt sich die Frage, was auf dem Spiel steht, wenn tibetische Ärzte in Indien und Nepal, Forscher und Aufsichtsbehörden die Toxizität und Sicherheit von Quecksilber unterschiedlich definieren. Wer bestimmt, was „giftig“ und was „sicher“ ist, und wie? Was bedeutet dies für die Zukunft der traditionellen asiatischen medizinischen und pharmazeutischen Praxis?

Barbara Gerke (M.Sc., D.Phil., Universität Oxford) ist Sozial- und Medizinanthropologin. Ihr Forschungsschwerpunkt ist die tibetische Medizin (Sowa Rigpa) mit einem regionalen Fokus auf dem Himalajaraum. Sie leitete mehrere Forschungsprojekte in diesem Fachbereich. Ihr aktuelles FWF (Wissenschaftsfonds) Projekt Wirkungsvolle Substanzen in Sowa Rigpa und buddhistischen Ritualen ist an der Universität Wien angebunden.

Rezensionen und Presse

Carmen Simioli, in: Asian Medicine, 17 (2022), 248-250.

Tawni Tidwell, in: History of Science in South Asia 12 (2024).

Kapitel

Inhaltsverzeichnis
Seiten
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HTML
Front Matter
Table of Contents
v
A Note on Tibetan and Sanskrit Terms
1
List of Abbreviations
3-4
List of Illustrations
5–7
Acknowledgements
9–12
Maps
13–14
1: Introduction: "It takes time to tame a wild horse"
15–45
2: Setting the Scene: Poison and Potency
47–84
3: The Pharmaceutical Nexus of Mercury Practices
85–131
4: History and Knowledge Transmission
133–167
5: Blood and Semen: Women and Mercury
169–196
6: The Evidence of Safety
197–236
7: Taming the Poisonous and the Potent
237–261
8: Conclusions
263–278
Appendices
279–296
Glossaries of Tibetan and Sanskrit Terms
297–333
References
335–367
Index
369–379

Kommentare