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Von der ›Auszierung‹. Techniken der Oberflächenveredelung von Glas in der Frühen Neuzeit
Abstract Dieser Beitrag befasst sich mit den Beschreibungen von Oberflächenveredelungstechniken für Glas in deutschen Drucken des 17. bis 19. Jahrhunderts. Vor allem für die Verzierung mit Emailfarben, Kaltbemalung und die Vergoldung sind die historischen Schriften von Kunckel und Hochgesang aufschlussreich. Neben den Zusammensetzungen von Farben wird auch die Herstellung der Pinsel, der Farbauftrag und die Gestaltung des Brennofens beziehungsweise der Brennpfanne sowie der Befeuerungsvorgang bei eingebrannten Farben beschrieben. Weniger aufschlussreich sind die Schriften in Bezug auf abtragende Techniken wie den Glasschnitt, -schliff, Diamantriss und das Ätzen: Während wenigstens das Werkzeug des Glasschneiders bei Hochgesang beschrieben wurde, fanden Glasschliff und Diamantriss kaum Erwähnung. Lediglich im Kontext der Herstellung von Linsen für optische und wissenschaftliche Geräte findet man Hinweise auf die Herstellung von Schleifmitteln, die in diesem Kontext beschriebene Technik kann aber nicht auf den Schliff von Hohlgläsern übertragen werden. Das dekorative Ätzen der Oberfläche von Glasscheiben war Thema eines Traktats des 19. Jahrhunderts, scheint aber darüber hinaus in den Schriften keine große Rolle gespielt zu haben.
Keywords Ars Vitraria, Glasveredelung, Glasschnitt, Glasätzen, Emailbemalung, Emailglas, Emailfarben, Schaperglas, Zwischengoldglas, Diamantriss, Glasschliff, Vergoldung, Ätzen