Zitationsvorschlag

Lasarewa, Arina: Ein Reich in der Peripherie? Russische Europawahrnehmung im Kontext der Sicherheitspraxis des 17. Jahrhunderts, in Richter, Susan, Roth, Michael und Meurer, Sebastian (Hrsg.): Konstruktionen Europas in der Frühen Neuzeit: Geographische und historische Imaginationen. Beiträge zur 11. Arbeitstagung der Arbeitsgemeinschaft Frühe Neuzeit, Heidelberg: Heidelberg University Publishing, 2017, S. 59–75. https://doi.org/10.17885/heiup.291.c3556

Identifier (Buch)

ISBN 978-3-946054-51-1 (PDF)
ISBN 978-3-946054-49-8 (Softcover)
ISBN 978-3-946054-50-4 (Hardcover)

Veröffentlicht

29.09.2017

Autor/innen

Arina Lasarewa

Ein Reich in der Peripherie? Russische Europawahrnehmung im Kontext der Sicherheitspraxis des 17. Jahrhunderts

Abstract Der Artikel ist dem Europabild im Kontext der Sicherheitspraxis des 17. Jahrhunderts gewidmet, das durch die spezifischen russischen Einstellungen der frühneuzeitlichen Weltauffassung geprägt wurde. Als Quellen wurden unveröffentlichte Werke des 17. Jahrhunderts aus russischen Archiven und Bibliotheken herangezogen. Die russische Selbstwahrnehmung des 17. Jahrhunderts stellte Russland als Zentrum der gesamten christlichen Welt und als wichtigsten Teil Europas dar. Um die eigene Position Russlands zu verdeutlichen, versuchten russische Gelehrte die russische Vergangenheit zu „deprovinzialisieren“, indem sie die russische Beteiligung an europäischen Angelegenheiten seit der Antike bekräftigten. Die Bemühungen des Zarenhofes, einen Raum der Sicherheit gegenüber den Osmanen um Russland zu errichten, waren tief durch die russische Reichsidee geprägt, in der die scheinbare Verwandtschaft der Zarendynastie mit Kaisern des Römischen Reichs die Hauptrolle spielte. Die Selbstwahrnehmung Russlands stand im Spannungsverhältnis zur nach wie vor starken Isolation im Kreis der europäischen Mächte und kompensierte sie.