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Zur Ästhetisierung linguistischer Wissensvermittlung
Abstract Dieser Beitrag argumentiert dafür, dass die bis dato sprachdominierten Kommunikationsmuster des linguistischen Wissensaustausches nicht zwingend im Forschungsgegenstand selbst begründet liegen, sondern vor allem in der tradierten Annahme, dass sich Sprache besser zur treffenden Formulierung abstrakt-theoretischer Gedanken eigne. Bildliche Sprache und Metaphern waren seit jeher Bestandteil geisteswissenschaftlicher Denkweisen und Rhetorik. Ich möchte hier schrittweise aufschlüsseln, wie sie zum wertvollen Ausgangspunkt der Erzeugung komplexer Visualisierungen werden können, die den Musterbruch in einem bedeutungspotenzierenden – und kommunikativ völlig natürlichen – multimodalen Gesamttext suchen. Um zu zeigen, wie mittels bewusster multimodaler Brüche mit traditionell eher sprachdominanten Kommunikationsmustern der Linguistik epistemisches und auch motivationales Potenzial entstehen kann, beginne ich mit einem Exkurs zu „Ästhetik“ und „Ästhetisierungsprozessen“ und führe das Konzept der „wilden Semiose“ ein. Anschließend stelle ich meine theoretischen Überlegungen zur Visualisierung linguistischer Theorien vor und stelle ihre Tauglichkeit im Hinblick auf linguistische Vermittlungskontexte am Beispiel der Theorie der konzeptuellen Metapher, aber auch in den Bereichen der Textlinguistik bzw. Gesprächsforschung, unter Beweis. Ich hoffe nicht zuletzt, auf diese Weise zeigen zu können, wie gewinnbringend es sein kann, die kommunikativen Praktiken des Forschens und Lehrens im eigenen Fach selbstreflexiv zu hinterfragen und gezielt nach neuen Wegen der Wissensvermittlung zu suchen.