Kipf, Johannes Klaus
Mittelalterliche Stadtgeschichte(n): Stadt und Kultur in Mittelalter und Früher Neuzeit
Der Titel ‚Mittelalterliche Stadtgeschichte(n)‘ evoziert die zweifache Bedeutung des Wortes ‚Stadtgeschichte(n)‘ als Ereignis und als Erzählung. Zum einen geht es um das Geschehen an sich, zum anderen um das über dieses Geschehen Berichtete und Erzählte, also die Stadtgeschichtsschreibung sowie die in der Stadt produzierte Literatur.
Der Sammelband vereint Beiträge, die nach der Repräsentation der Stadt in Literatur, Kunst und Historiografie sowie nach einer spezifisch städtischen Kultur in Mittelalter und Früher Neuzeit fragen. Dazu werden aus dem umfassenden Corpus solche Quellen herausgegriffen, in denen Topografie und Institutionen, Bauten und Bewohner explizit zur Sprache kommen und zum Gegenstand der Erzählung, des Lobs und der Geschichtsdarstellung werden. Ziel ist es, ältere Ansätze der Sozialgeschichte mit jüngeren, wie etwa imagologischen Ansätzen zu verbinden.
Agonale Invektivität: Konstellationen und Dynamiken der Herabsetzung im italienischen und deutschen Humanismus
Was bedeutet Humanismus, wer gehört zu den Humanisten? Von den Zeitgenossen wurde das nicht zuletzt durch Invektiven geklärt. Intellektuelle, die seit Mitte des 14. Jahrhunderts Rhetorik als vornehmste Methode der Tugendförderung, Wahrheitssuche und Gotteserkenntnis betrachteten, sahen gerade in gegenseitigen persönliche Herabsetzungen das Mittel zur Durchsetzung ihrer Positionen.
Bei einer interdisziplinären Zusammenschau werden Konjunkturen und Diffusionsformen der Invektiven deutlich. Welche Bedeutung kam dabei den kulturellen Milieus dies- und jenseits der Alpen zu, welche Rolle spielten wettbewerbliche Momente, wie wurden die frühen reformatorischen Auseinandersetzungen davon beeinflusst?