ROCEEH Communications
ROCEEH Communications ist eine Open Access und Print-on-Demand erscheinende Publikationsreihe, die von der Forschungsstelle „The Role of Culture in Early Expansions of Humans“ (ROCEEH) der Heidelberger Akademie der Wissenschaften herausgegeben wird. Sie dient der Veröffentlichung von Forschungsarbeiten und Tagungsbänden zu Themen der frühen Menschheitsgeschichte zwischen 3 Millionen und 20.000 Jahren vor heute in Afrika und Eurasien.
Der Schwerpunkt der Reihe liegt auf entwicklungsgeschichtlichen Beiträgen zu menschlichen Expansionen der kulturellen Äußerungen, des Ressourcenraums und der räumlichen Verbreitung sowie einem Systemverständnis der Menschwerdung. Die Reihe versammelt Arbeiten mit disziplinären und interdisziplinären, theoretischen und Fallstudien-Ansätzen aus vier verwandten Bereichen, die die Grundlage der Forschungsstelle bilden:
- Ur- und Frühgeschichte – mit Beiträgen, die sich den Anfängen kultureller Entwicklung und seiner Entfaltung bis hin zu frühen Kunstäußerungen am Ende der Altsteinzeit widmen,
- Paläoumweltforschung – mit Beiträgen, die die Entwicklung der Lebens- und Ressourcenräume früher Menschenformen erforschen,
- Paläoanthropologie – mit Beiträgen, die einen Blick auf die biologische und soziale Entwicklung der Menschen als Träger der Kultur und Former wie Nutzer der Ressourcenräume werfen
- Geographie – mit Beiträgen, die der räumlichen Analyse der Entwicklungsgeschichte sowie ihrer Darstellung dienen, sowie den Digital Humanities und verwandten Wissenschaften.
Reihenherausgeber
Nicholas J. Conard
Miriam Noël Haidle
Volker Hochschild
Friedemann Schrenk
Bisher erschienen
Images, Gestures, Voices, Lives. What Can We Learn from Paleolithic Art?
Das Konzept der „paläolithischen Kunst“ und ihre Erforschung haben sich in den letzten Jahrzehnten erheblich verändert. Der moderne Begriff der „Kunst“ ist kulturübergreifend und diachron problematisch. Das Phänomen lässt sich nicht auf die materielle visuelle Kultur reduzieren, sondern hat auch akustische, haptische und andere dynamische Aspekte. Sie muss als eine Vielfalt von Prozessen verstanden werden, die sowohl das Alltägliche als auch das Außergewöhnliche umfassen können. In diesem Band nähern sich Archäologen, Philosophen und Anthropologen der „paläolithischen Kunst“ aus verschiedenen Blickwinkeln, einschließlich ihrer Konzeptualisierung, Ästhetik, Beziehungen zur Kunstgeschichte und zur Art brut. Die Beiträge befassen sich mit der Herausforderung durch die Materialität, mit evolutionären Aspekten, mit der körperlichen Nachstellung durch Schauspieler und digitalen Technologien als Mittel zur Interpretation von Kunstobjekten sowie mit dem Schutz des kulturellen Erbes. Der Band bietet innovative Einblicke in vergangene Praktiken und zeitgenössische Ideen und Ansätze im Zusammenhang mit der paläolithischen Kunst, die auf sorgfältiger empirischer Forschung in Verbindung mit reflektierten und anspruchsvollen theoretischen Ansätzen basieren.

