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Cristina Trivulzio: Lebensbilder aus Okzident und Orient
Sozialreformen, Heilsutopien und kulturelles Nomadentum einer lombardischen Aristokratin
Abstract Der in der Lombardei gelegene Ort Locate Triulzi war in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts Bühne eines sozialreformatorischen Experiments. Initiiert wurde es von der Marchesa Cristina Trivulzio, einer der umstrittensten Frauengestalten des Risorgimento, die zugleich Historikerin, Journalistin, politische Reformerin und zudem eine der bedeutendsten Orientreisenden ihrer Zeit war. In Deutschland liegen ihre Schriften in keiner Übersetzung vor, und nur im Rahmen vereinzelter wissenschaftlicher Studien ist bislang die sozial- wie kulturgeschichtliche Signifikanz ihres Lebens und ihres schriftstellerischen Werkes gewürdigt worden. Auch aus diesem Grund möchte ich in der vorliegenden Festschrift für eine exzeptionelle Orientkennerin, die selbst in revolutionären Zeiten aufgewachsen und dem bel paese in Sympathie verbunden ist, einige Bilder aus dem Leben der Cristina Trivulzio nachzeichnen, die in Okzident wie Orient an der Verwirklichung dessen arbeitete, was man als Utopie eines zugleich christlichen wie frühsozialistischen Gesellschaftsentwurfs bezeichnen könnte.
Keywords Cristina Trivulzio, Reisebericht, Geschlechterverhältnisse