Zitationsvorschlag

Wassenaar, Jelle: Townspeople, Group Belonging, and Collective Agency in Post-Carolingian Historiography, in Fafinski, Mateusz und Riemenschneider, Jakob (Hrsg.): The Past Through Narratology: New Approaches to Late Antiquity and the Early Middle Ages, Heidelberg: Heidelberg University Publishing, 2022 (Das Mittelalter. Perspektiven mediävistischer Forschung. Beihefte, Band 18), S. 123–142. https://doi.org/10.17885/heiup.921.c13619

Identifier (Buch)

ISBN 978-3-96822-108-3 (PDF)
ISBN 978-3-96822-107-6 (Hardcover)

Veröffentlicht

12.05.2022

Autor/innen

Jelle Wassenaar

Townspeople, Group Belonging, and Collective Agency in Post-Carolingian Historiography

Zusammenfassung Dieser Aufsatz widmet sich der Dar­stellung von Stadtbewohnern in Narrativen des 10. und frühen 11. Jahrhunderts. Die erzählerische Funktion die­ser Gruppen in der Geschichtsschreibung hat sich im 10. Jahrhundert grundlegend verändert. In historiographi­schen Erzählungen aus der Karolingerzeit bis zur ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts stehen die Stadtbewohner am Rande des Geschehens; ihre Rolle ist überwiegend pas­siv. Ab der Mitte des Jahrhunderts beginnen Autoren den Stadtbewohnern zunehmend Handlungsmacht und eine zentralere Rolle in ihren Narrativen einzuräumen. Ob­wohl diese Erwähnungen von Stadtbewohnern in nach­karolingischen Geschichten traditionell vorrangig als Beleg für einsetzende Urbanisierungsprozesse betrachtet wurden, wird in diesem Aufsatz argumentiert, dass die ge­änderte erzählerische Funktion der Stadtbewohner auch im Zusammenhang mit der veränderten diözesanen Iden­titätspolitik infolge der Auflösung des Karolingerreichs verstanden werden muss.