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Townspeople, Group Belonging, and Collective Agency in Post-Carolingian Historiography
Zusammenfassung Dieser Aufsatz widmet sich der Darstellung von Stadtbewohnern in Narrativen des 10. und frühen 11. Jahrhunderts. Die erzählerische Funktion dieser Gruppen in der Geschichtsschreibung hat sich im 10. Jahrhundert grundlegend verändert. In historiographischen Erzählungen aus der Karolingerzeit bis zur ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts stehen die Stadtbewohner am Rande des Geschehens; ihre Rolle ist überwiegend passiv. Ab der Mitte des Jahrhunderts beginnen Autoren den Stadtbewohnern zunehmend Handlungsmacht und eine zentralere Rolle in ihren Narrativen einzuräumen. Obwohl diese Erwähnungen von Stadtbewohnern in nachkarolingischen Geschichten traditionell vorrangig als Beleg für einsetzende Urbanisierungsprozesse betrachtet wurden, wird in diesem Aufsatz argumentiert, dass die geänderte erzählerische Funktion der Stadtbewohner auch im Zusammenhang mit der veränderten diözesanen Identitätspolitik infolge der Auflösung des Karolingerreichs verstanden werden muss.