Zitationsvorschlag

Kitsos, Michail: Reading the „Adversus Iudaeos“ Dialogues Through Narratology: Creating in Writing a Culture of Jewish-Christian Disputations in Late Antiquity, in Fafinski, Mateusz und Riemenschneider, Jakob (Hrsg.): The Past Through Narratology: New Approaches to Late Antiquity and the Early Middle Ages, Heidelberg: Heidelberg University Publishing, 2022 (Das Mittelalter. Perspektiven mediävistischer Forschung. Beihefte, Band 18), S. 107–122. https://doi.org/10.17885/heiup.921.c13618

Identifier (Buch)

ISBN 978-3-96822-108-3 (PDF)
ISBN 978-3-96822-107-6 (Hardcover)

Veröffentlicht

12.05.2022

Autor/innen

Michail Kitsos

Reading the „Adversus Iudaeos“ Dialogues Through Narratology

Creating in Writing a Culture of Jewish-Christian Disputations in Late Antiquity

Zusammenfassung Die Spätantike ist geprägt von inten­siven religiösen Antagonismen und Auseinandersetzun­gen. Innerchristliche Streitgespräche waren ein Teil dieser Kultur, und auch die ökumenischen Konzile der Epoche bauten auf solchen Debatten auf. Über Streitgespräche zwischen Christen und Juden wissen wir hingegen ver­hältnismäßig wenig. Mit den Adversus Iudaeos-Dialogen gibt es allerdings ein breites Textkorpus, im Grunde ein ganzes Genre, das solche Diskussionen fingiert, um Argu­mente gegen den jüdischen Glauben zu verbreiten. Dieser Aufsatz betrachtet die Narratologie als methodologischen Rahmen für die Lektüre der Adversus Iudaeos-Dialoge. An­hand der Untersuchung von Elementen der Zeitlichkeit in einem Beispieltext, dem ‚Dialog des Grēgentios mit dem Juden Herban‘, analysiere ich drei Kategorien von Zeit: Dauer, Reihenfolge und Häufigkeit. Zeitlichkeit wird hier als Mittel interpretiert, das es dem Autor erlaubte, Rea­lismus herzustellen. Im rhetorischen Raum des Dialogs erweckt er den Anschein, dass die Diskussion tatsächlich stattgefunden hat und aufgezeichnet wurde und auf diese Weise die Richtigkeit der theologischen Überzeugungen, wie sie im Dialog dargelegt werden, zu propagieren.