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Die Notwendigkeit einer veränderungssensitiven Versorgung: Die Expertenperspektive
Zusammenfassung In diesem Kapitel wird über die Ergebnisse einer Befragung von N = 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus medizinisch-pflegerischen Versorgungssystemen sowie aus dem psychosozialen Beratungssystem berichtet; N = 100 der befragten Expertinnen und Experten kamen aus Deutschland, N = 100 aus Österreich und der Schweiz. In den Interviews sollten Aussagen darüber getroffen werden, welche Bereiche des Versorgungs- und Beratungssystems sich durch Stärken und welche sich durch Schwächen auszeichnen. Dabei ließen sich die angesprochenen Themen vier Themenkomplexen zuordnen: „Vertieftes Verständnis des hohen Alters“, „Schichtunterschiede / regionale Unterschiede im Zugang zur Versorgung und Beratung“, „Erweiterung oder Ausbau von Versorgungsangeboten“, „veränderte Orientierungen in der Versorgungspraxis“. Zudem wurden 450 Fragebögen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem Versorgungs- und Beratungssystem ausgewertet. Ein Großteil der Befragten äußerte, dass geriatrische Rehabilitation als obligatorische Komponente der Medizin für alte Menschen zu definieren sei, dass Prävention für alte Menschen deutlich gestärkt werden müsse und dass die Pflegeversicherung einen deutlich stärkeren Leistungsanreiz für die Aktivierung und Rehabilitation alter Menschen setzen solle. Differierende Bedeutungszuschreibungen und Bewertungen zeigten sich mit Blick auf Aspekte der sozialen Integration und der Lebensbindung im Alter, die in den Augen von Vertretern und Vertreterinnen des psychosozialen Beratungssystems als bedeutsamer bewertet wurden im Unterschied zu Aspekten der palliativen Versorgung, die vor allem von Angehörigen des medizinisch-pflegerischen Versorgungssystems betont wurden.
Schlagwörter Gesundheitliche Versorgung, palliative Versorgung, regionale Ungleichheit, Rehabilitation, soziale Ungleichheit