Zitationsvorschlag

Scharrer, Margret: Klingende Gläser. Glasinstrumente und deren Spieler im höfischen Umfeld, in Cremer, Annette C. (Hrsg.): Glas in der Frühen Neuzeit: Herstellung, Verwendung, Bedeutung, Analyse, Bewahrung, Heidelberg: Heidelberg University Publishing, 2022 (Höfische Kultur interdisziplinär (HKI): Schriften und Materialien des Rudolstädter Arbeitskreises zur Residenzkultur, Band 6), S. 551–571. https://doi.org/10.17885/heiup.821.c14198

Identifier (Buch)

ISBN 978-3-96822-070-3 (PDF)
ISBN 978-3-96822-071-0 (Hardcover)

Veröffentlicht

17.08.2022

Autor/innen

Margret Scharrer

Klingende Gläser. Glasinstrumente und deren Spieler im höfischen Umfeld

Abstract Musikinstrumente aus Glas gehören zu den eher seltenen Phänomenen der Organologie. Lediglich die Glasharmonika erlangte im ausgehenden 18. und frühen 19. Jahrhundert Verbreitung. Letztere galt als ein Instrument, das vor allem von Frauen gespielt wurde. Ein genauerer Blick auf einzelne Höfe und die Austauschbeziehungen zwischen ihnen zeigt, dass gläserne Instrumente in Form der Glas- und Tastenharmonika sowie das Verrillon nicht nur von reisenden Musikerinnen und einzelnen Hofmusikern, sondern auch vom Adel selbst traktiert wurden. Instrumente aus außergewöhnlichen Materialien wie Glas oder besonderem Gestein bildeten zudem Bestandteile fürstlicher Kunstsammlungen. Bekanntheit erlangte in diesem Zusammenhang das Glasglockenclavier aus der Ambraser Kunstkammer. Zu vermuten ist, dass gläserne Instrumente – vor allem aber die Glasharmonika – weitaus verbreiteter waren als hier aufgezeigt. Da aber nur wenige Instrumente die Zeit überdauerten, ist ihr einstiger Ausstrahlungsradius nur schwer ermittelbar. Eine umfangreiche und systematische Durchsicht höfi­scher Archivalienbestände könnte neue Erkenntnisse bringen.

Keywords Glasharmonika, Tastenharmonika, angelic organ, Verrillon, Glasspiele, musikalische Gläser (musical glasses), Glasglockenclavier, gläserne Orgel, Instrumente in Kunstkammern