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»Glas Cammer« und »Gläser Spinde«. Fürstliche Glassammlungen und ihre Präsentation in den brandenburgisch-preußischen Schlössern von 1600 bis 1730
Abstract Überraschend wenig ist bisher darüber bekannt, wie Luxusglas an den Höfen der Frühen Neuzeit gesammelt und präsentiert wurde. Was war die Triebfeder fürstlicher Sammeltätigkeit? Wo, wie und mit welcher Intention zeigte man Kollektionen mit Gläsern? Für die brandenburgisch-preußischen Schlösser haben sich eine Vielzahl Quellen und Inventare erhalten, die Hinweise auf die historische Entwicklung der Glaspräsentation in den Schlössern enthalten.
Seit der Regierungszeit des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm (1620–1688) häufen sich die Nachrichten über die Zurschaustellung kostbarer Glaspokale aus kurfürstlichem Besitz auch außerhalb der Kunstkammer. Im Berliner Schloss und im Schloss Charlottenburg präsentierte man die Stücke in kleinen Schränken, »Gläser Spinde« genannt, auf Pyramidenregalen und auf Regalen mit gedrehten Säulen. Zu besonderen Anlässen stellte man Prunkpokale auf kostbar ausgestatteten Buffets und Kredenzen aus. Ab circa 1700 ist eine Tendenz hin zur raumfesten Aufstellung von Luxusglas in den Schlossräumen zu beobachten. Einen Höhepunkt der Präsentation kostbarer Gläser markiert die in einem Inventar des Jahres 1738 dokumentierte »Glas Cammer« der Königin Sophie Dorothea in ihrem Schloss Monbijou in Berlin.
Keywords Kunstkammer, Glas, Grimnitz, Schloss Berlin, Schloss Charlottenburg, Schloss Monbijou, Rosenborg, Glaskabinett