Barbara Mittler, Thomas Maissen und Pierre Monnet (Hrsg.)
Chronologics: Periodisation in a Global Context
Viele Periodisierungsschemata haben ihre Wurzeln in Europa und spiegeln bestimmte nationale, religiöse oder historiographische Traditionen und Teleologien wider. Im Zuge der kolonialen Begegnung konnten sie in Amerika, Asien und Afrika neuartige eigene Zeitvorstellungen begründen. Solche kulturell bedingten Periodisierungsschemata bedürfen eines systematischen Vergleichs, um ihre Besonderheiten im jeweiligen Kontext und ihre Kontingenz zu ermitteln. Ein interdisziplinärer und transregionaler Ansatz ermöglicht es, Kategorien der historischen Analyse zu erarbeiten, die über national gebundene Deutungsmuster hinausgehen. Durch die Betrachtung von Fallstudien aus verschiedenen Teilen der Welt will dieser Band einige der Dynamiken aufdecken, die hinter der partikularen Verwendung von Periodisierungsschemata als Konzepten zur Ordnung der Vergangenheit stehen.
Barbara Mittler ist seit 2004 Professorin für Sinologie an der Universität Heidelberg und Mitbegründerin des Centrums für Asienwissenschaften und Transkulturelle Studien (CATS), das aus dem Exzellenzcluster „Asien und Europa im globalen Kontext“ hervorgegangen ist. Sie forscht im Bereich der Kulturgeschichte Chinas.
Thomas Maissen ist seit 2004 Professor für Neuere Geschichte an der Universität Heidelberg und seit 2013 Direktor des Deutschen Historischen Instituts in Paris. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Historiographiegeschichte, der Geschichte des politischen Denkens, der Mentalitätsgeschichte und der Schweizer Geschichte
Pierre Monnet ist seit 2005 Directeur d'études an der École des Hautes Études en Sciences Sociales in Paris und leitete von 2011 bis 2022 das Institut Franco-Allemand de Sciences Historiques et Sociales an der Frankfurter Goethe-Universität. Seine Forschungsprojekte liegen im Bereich der Geschichte spätmittelalterlicher Städte und politischer Systeme im europäischen Vergleich.