Zitationsvorschlag
Lizenz (Kapitel)
Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International.
Identifier (Buch)
Veröffentlicht
„Ein Wucherer als ein Osman“: Okzidentale Wirtschaftsethik und der Blick auf den Orient
Abstract Der Beitrag skizziert erste Grundzüge eines langfristig angelegten, ideengeschichtlichen Forschungsprojekts, das die Entwicklung des christlichen Wirtschaftsdenken in der Vormoderne entlang seiner Auseinandersetzung mit dem religiösen Anderen, d. h. zunächst Juden, später immer stärke Muslimen, namentlich im Osmanischen Reich, neu zu lesen unternimmt. Es geht von der These aus, dass sich der alteuropäische kommunitäre Imperativ, im Lichte dessen sich Wirtschaftshandeln stets als Beitrag zum bonum commune legimitieren musste, nicht so sehr mit Blick auf die Vorstellungen eines allgemeinen bonum veränderte, sondern wesentlich das Verständnis der communitas als Bezugsgröße Wandlungen unterworfen war. Deswegen stellte das Wirtschaftshandeln derjenigen, die nicht zu communitas gehörten, eine Folie zur konzeptionellen Ausdifferenzierung eigener Vorstellungen und Normen, mitunter aber auch eine Herausforderung mit Erklärungsbedarf dar.