Zitationsvorschlag
Lizenz (Kapitel)
Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International.
Identifier (Buch)
Veröffentlicht
Dead Authors and Living Saints
Community, Sanctity, and the Reader Experience in Medieval Hagiographical Narratives
Zusammenfassung Im vorliegenden Aufsatz dienen die ,Gesta Sanctorum Rotonensium‘, eine Gründungslegende des bretonischen Klosters Redon aus dem 9. Jahrhundert, und die ,Vita Geraldi‘, eine Hagiographie des Heiligen Gerald von Aurillac, als Ausgangspunkt für eine Diskussion darüber, wie die Erfahrung eines Textes durch Lesen oder Zuhören frühmittelalterliche Gemeinschaften prägte. Die Autoren identifizieren die für die mönchische Gemeinschaft gedachten Stilmittel der hagiographischen Texte und verbinden ihre Analyse mit denjenigen Textstellen, die die Meta-Erzählung vorantreiben. Auf diese Weise stellen sie Vorstellungen von Autorschaft und Publikum in der Hagiographie in Frage. Darüber hinaus zeigt der Aufsatz, wie die Verwendung von Topoi im hagiographischen Kontext eine Leseerfahrung schuf, die in den lokalen Welten der klösterlichen Gemeinschaften verwurzelt war, diese aber auch mit der universellen Welt der Christenheit verband. Schließlich behaupten die Autoren, dass eine narratologische Analyse der Gemeinschaftsbildung in frühmittelalterlichen hagiographischen Texten uns auch helfen kann, die Art und Weise besser zu verstehen, in der diese Gemeinschaften ihre Beziehung zu Gott erlebten.