Zitationsvorschlag

Walter, Sabina: Conflicting Narratives in Late Antique Law Concerning Jews, in Fafinski, Mateusz und Riemenschneider, Jakob (Hrsg.): The Past Through Narratology: New Approaches to Late Antiquity and the Early Middle Ages, Heidelberg: Heidelberg University Publishing, 2022 (Das Mittelalter. Perspektiven mediävistischer Forschung. Beihefte, Band 18), S. 93–106. https://doi.org/10.17885/heiup.921.c13617

Identifier (Buch)

ISBN 978-3-96822-108-3 (PDF)
ISBN 978-3-96822-107-6 (Hardcover)

Veröffentlicht

12.05.2022

Autor/innen

Sabina Walter

Conflicting Narratives in Late Antique Law Concerning Jews

Zusammenfassung Dass Literatur bestimmten Narrati­ven folgt, die deren Form und die Wahl des Inhalts prägen, wird in der Regel als selbstverständlich angesehen. Anders verhält es sich bei Rechts- und Verwaltungstexten, die als kaum mehr als leicht stilisierte Sammlungen von Daten, Beschreibungen oder Argumenten betrachtet werden. In diesem Aufsatz wird die These vertreten, dass auch Texte le­gislativ-juristischen Inhalts, da sie rechtliche Entscheidun­gen gegenüber den Empfängern rechtfertigen und zu die­sem Zweck verwendete Argumente bis zu einem gewissen Grad kohärent sein müssen, zu wiederkehrenden Motiven und standardisierten Erklärungen und Bekräftigungen nei­gen, die in der Tat kleine eigene Narrative sind. Sie geben dem Leser Hinweise auf wiederkehrende Probleme und auf die Handlungen und Reaktionen der Regierenden, die über das rein Deskriptive oder Argumentative hinausgehen. Ziel dieser Arbeit ist es, ein Beispiel für Narrative in einer nicht-literarischen spätantiken Gattung zu geben und zu zeigen, wie die Anerkennung dieser Narrative zu einem besseren Verständnis des Verhältnisses von Form und Inhalt in den betreffenden Texten führen kann. Die Untersuchung kon­zentriert sich auf die Behandlung jüdischer Untertanen durch spätantike christliche Gesetzgeber und Herrscher.