Zitationsvorschlag

Lin, Sihong: Rereading Absence: Silent Narratives in the ‘Life of Eligius of Noyon’, in Fafinski, Mateusz und Riemenschneider, Jakob (Hrsg.): The Past Through Narratology: New Approaches to Late Antiquity and the Early Middle Ages, Heidelberg: Heidelberg University Publishing, 2022 (Das Mittelalter. Perspektiven mediävistischer Forschung. Beihefte, Band 18), S. 27–39. https://doi.org/10.17885/heiup.921.c13612

Identifier (Buch)

ISBN 978-3-96822-108-3 (PDF)
ISBN 978-3-96822-107-6 (Hardcover)

Veröffentlicht

12.05.2022

Autor/innen

Sihong Lin

Rereading Absence

Silent Narratives in the ‘Life of Eligius of Noyon’

Zusammenfasssung Das ‚Leben des Eligius von Noyon‘ enthält einen in vielerlei Hinsicht einzigartigen Exkurs über die Monotheletismus-Kontroverse, die das Römische Reich im 7. Jahrhundert erschütterte. Während der Exkurs oft als Beleg dafür gelesen wird, dass sowohl der Autor wie auch der in der Vita beschriebene Heilige Eligius die anti-monotheletistischen Initiativen Papst Martins unterstütz­ten, liefert eine genauere Untersuchung Anhaltspunkte dafür, dass der Exkurs mit Bedacht konzipiert wurde, um für die ‚orthodoxe‘ Position zu werben, und er daher nicht unbedingt die fränkische Haltung um 650 widerspiegelt. Indem der vorliegende Aufsatz die erzählerischen Auslas­sungen innerhalb dieses Exkurses neu bewertet und das Fehlen von Informationen nicht als Unwissenheit, sondern als Absicht des Autors interpretiert, legt dieser Aufsatz die Vermutung nahe, dass der Hagiograph die Handlungen von Eligius und Martin – zumindest stellenweise – absicht­lich miteinander verwoben hat, um die fränkische Passivi­tät während des Lehrstreits zu überspielen.