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Veröffentlicht
Rereading Absence
Silent Narratives in the ‘Life of Eligius of Noyon’
Zusammenfasssung Das ‚Leben des Eligius von Noyon‘ enthält einen in vielerlei Hinsicht einzigartigen Exkurs über die Monotheletismus-Kontroverse, die das Römische Reich im 7. Jahrhundert erschütterte. Während der Exkurs oft als Beleg dafür gelesen wird, dass sowohl der Autor wie auch der in der Vita beschriebene Heilige Eligius die anti-monotheletistischen Initiativen Papst Martins unterstützten, liefert eine genauere Untersuchung Anhaltspunkte dafür, dass der Exkurs mit Bedacht konzipiert wurde, um für die ‚orthodoxe‘ Position zu werben, und er daher nicht unbedingt die fränkische Haltung um 650 widerspiegelt. Indem der vorliegende Aufsatz die erzählerischen Auslassungen innerhalb dieses Exkurses neu bewertet und das Fehlen von Informationen nicht als Unwissenheit, sondern als Absicht des Autors interpretiert, legt dieser Aufsatz die Vermutung nahe, dass der Hagiograph die Handlungen von Eligius und Martin – zumindest stellenweise – absichtlich miteinander verwoben hat, um die fränkische Passivität während des Lehrstreits zu überspielen.