Zitationsvorschlag

Patané, Alessio: Lorenzo Valla gegen Poggio Bracciolini: Die Rezeption des ‚Antidotum in Pogium‘ im 16. Jahrhundert, in Israel, Uwe, Kraus, Marius und Sasso, Ludovica (Hrsg.): Agonale Invektivität: Konstellationen und Dynamiken der Herabsetzung im italienischen und deutschen Humanismus, Heidelberg: Heidelberg University Publishing, 2021 (Das Mittelalter. Perspektiven mediävistischer Forschung. Beihefte, Band 17), S. 95–106. https://doi.org/10.17885/heiup.862.c11479

Identifier (Buch)

ISBN 978-3-96822-088-8 (PDF)
ISBN 978-3-96822-087-1 (Hardcover)

Veröffentlicht

16.09.2021

Autor/innen

Alessio Patané

Lorenzo Valla gegen Poggio Bracciolini

Die Rezeption des ‚Antidotum in Pogium‘ im 16. Jahrhundert

Zusammenfassung Die ‚Antidota in Pogium‘ gegen Pog­gio Bracciolini sind vermutlich Lorenzo Vallas heftigste In­vektiven und fanden zeitgenössisch daher nicht immer die Zustimmung von Lesern und Verlegern. Im 16. Jahrhun­dert wurden sie teilweise zensiert und so als Lehrbücher angeboten oder sogar als abschreckendes rhetorisches Bei­spiel angesehen. In der Reformationszeit wurde zwar der Ausschnitt des ‚Secundum antidotum‘ über den Prozess der Inquisition gegen Valla geschätzt, das Pamphlet in sei­ner Gesamtheit erfuhr allerdings eher ein beschränktes In­teresse. Nach einer Betrachtung der Rezeption des ‚Antido­tum‘ wird in diesem Artikel über den Sinn der rhetorischen Heftigkeit in den Invektiven gegen Poggio nachgedacht. Die scommatische Sprache und die Kunst der vituperatio dürfen nicht als ein albernes oder rein schmähliches Spiel abgewertet werden. Im Gegenteil, sie entsprechen dem val­lianischen Ideal einer freien Sprache, die nie einem Dog­matismus unterworfen sein darf.