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Grenzgänge zwischen Verletzlichkeit und Wachstum – eine daseinsthematische Analyse
Zusammenfassung Zunächst wird der Begriff der Grenzgänge definiert, und zwar im Sinne des Changierens zwischen Verletzlichkeit und Wachstum. Dabei wird auf Möglichkeiten der psychischen Auseinandersetzung mit Grenzgängen eingegangen: Das Ziel dieser Auseinandersetzung ist eine innere Balance. In einem weiteren Schritt wird den Grenzsituationen die Erfahrung inneren Wachstums gegenübergestellt, das als ein geistiges, emotionales und spirituelles verstanden wird. Die daseinsthematische Analyse soll dazu dienen, die innere Sicht auf Verletzlichkeit und Wachstum differenziert zu erfassen: Wie stellen sich Grenzen und Potenziale aus der Perspektive des Individuums dar? Es wird auf die Methode der biografischen Interviews eingegangen, die für die Erfassung von Daseinsthemen zentral ist. Die daseinsthematische Analyse wurde in unterschiedlichen Lebenswelten durchgeführt; die Ergebnisse machen deutlich, dass eine an objektiven Kriterien angelehnte Differenzierung zwischen Lebenswelten in Teilen durch Unterschiede in der inneren Sicht auf die persönliche Lebenssituation gestützt wird; zugleich wird deutlich, dass es Menschen auch unter einschränkenden Lebensbedingungen gelingt (bzw. gelingen kann), ein persönlich sinnerfülltes Leben zu führen. Wie aus den Zusammenhängen der Daseinsthemen mit Merkmalen der psychischen Gesundheit (erfasst mit psychometrischen Skalen) hervorgeht, weist vor allem das Daseinsthema „Eine Aufgabe im Leben haben“ enge Zusammenhänge mit psychischer Gesundheit auf.
Schlagwörter Daseinsthemen, Grenzsituationen, Lebenswelt, Vulnerabilität, Wachstum