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Der Beitrag der Literatur zum Leben der deutschen Stadt des Spätmittelalters
Am Beispiel der Stadt Braunschweig versucht der Beitrag eine Antwort auf die Frage zu geben, wie und in welchem Ausmaß Literatur – im weitesten Sinne – auf die Herausforderungen des Zusammenlebens in Städten reagiert. Hierfür untersuchen wir insbesondere die Produzenten von Literatur wie Stadtschreiber und Politiker, Lehrer und Geistliche, aber auch die Rezipienten von Lite ratur sowie bestimmte Werke, Gattungen und Themen. Der Frage nach dem, was Bürger selber lesen bzw. produzieren, wird anhand privater Sammlungen (Gerwin von Hameln, Hans Porner und andere) nachgegangen; weitere Aspekte sind Fastnachtspiele, historische Lieder und ihre Wirkung. Den weitaus größten Teil zum literarischen Leben der spätmittelalterlichen Stadt leistet die Geistlichkeit. Am Bei spiel des Konvents St. Ägidien und den dort entstandenen Predigten, Heiligenviten und Schriften zur Propagierung des St.AuctorKultes wird dies näher gezeigt. Ebenso wie die geistliche bzw. katechetische Literatur (Plenarien, Psalter) gehört auch das ‚Fachschrifttum‘ literarisch tätiger Ärzte, Barbiere etc. zur ‚Gebrauchsliteratur‘. Es ist nicht auf ein städtisches Publikum beschränkt und dient den Bürgern des 15. Jh.s als Lektüre. Diese Literatur sichert vorhandenes, mündlich tradiertes Wissen und erweitert wesentlich den Kreis derer, die über dieses Wissen verfügen, zumal sich auch der Buchdruck derartiger Texte annimmt.
Schlagwörter Braunschweig; Literaturproduktion; literarisches Leben; St.AuctorKult