Zitationsvorschlag
Lizenz
Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International.
Identifier
Veröffentlicht
Abwesenheit von Rom
Aristokratische Interaktion in der späten römischen Republik und in der frühen Kaiserzeit
Der immensen ideellen Bedeutung, die der Stadt Rom seit der späten Republik zugemessen wurde, entsprach bis in das 2. Jhd. n. Chr. die reale Vorrangstellung der urbs im Imperium Romanum: In Rom trafen die gesellschaftlich und politisch maßgebenden Akteure und Gruppen aufeinander, hier versuchten sie in Form komplexer Interaktionen gegenseitiges Verständnis und Einvernehmen herzustellen. Bis in die Kaiserzeit betrachtete die Senatsaristokratie die interagierende Präsenz in Rom als wesentliche Größe ihrer Lebensführung. Zumindest im 1. Jhd. n. Chr. konnten sich auch die Kaiser nicht vom Referenzrahmen der Stadt lösen. Umso interessanter sind Formen und Anlässe aristokratischer oder kaiserlicher Absenz. Welche Funktionen die Abwesenheit von Rom im System der aristokratischen Interaktion hatte und welche Implikationen dies für Politik und Gesellschaft der späten Republik und frühen Kaiserzeit mit sich brachte, ist Gegenstand der vorliegenden Studie.
Die Arbeit wurde 2012 mit dem Preis des Historischen Instituts der Universität Bern für die beste Dissertation des Jahres 2012 ausgezeichnet.
Rezensionen und Presse
"Habenstein hat eine innovative, sprachlich hochwertige und gut lesbare Arbeit zur Abwesenheit aus dem politischen Raum Roms vorgelegt. Sie analysiert detailliert die vielfältigen Formen und Funktionen von Absenz, zeigt maßgebliche Kontinuitätslinien innerhalb ihres Untersuchungszeitraumes auf und vermag die komplexe Symbolsprache des soziopolitischen Phänomens quellennah zu entschlüsseln. Ihre Studie leistet einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der aristokratisch-monarchischen Kommunikation und Interaktion in der späten Republik und frühen Kaiserzeit."
Sven Page, in: H-Soz-Kult, 05.12.2016
"Überzeugend behandelt Habenstein die vielfältige politische Symbolsprache, die mit aristokratischer Abwesenheit aus Rom verbunden war. Dabei versteht sie es, immer wieder Vergleiche zwischen republikanischen und kaiserzeitlichen Praktiken an- und Entwicklungen herauszustellen, überdies aber potentiellen Widersprüchen zwischen Kontinuitäten und Diskontinuitäten im Sinne einer stringenten Argumentation dialektisch zu begegnen. Auf diese Weise liefert Habensteins gut lesbare Untersuchung wichtige Einsichten in die Institutionalisierungsprozesse des Prinzipats insgesamt."
Isabelle Künzer, in: sehepunkte 16 (2016), Nr. 2 [15.02.2016]