4.0 Standardisierung und Sprachkritik im Englischen

  • Beatrix Busse (Autor/in)
  • Ruth Möhlig-Falke (Autor/in)
  • Bryan Vit (Autor/in)

Abstract

In den gesellschaftlichen Aushandlungsprozessen dazu, was als Sprachnorm gilt oder gelten soll, spielt die Sprachkritik – mit ihrer Bewertung von sowohl Sprache als auch deren Sprechern – eine zentrale Rolle. Dieser Artikel gibt einen Überblick darüber, wie sich die Einstellungen zum geschriebenen und gesprochenen Standard British English in verschiedenen sozio-historischen Kontexten verändert haben. Im Englischen lässt sich historisch eine Tendenz beobachten, die im 18. Jahrhundert mit der Orientierung an der Sprache der gebildeten britischen (Londoner) Oberschicht beginnt und sich im Laufe des 20. Jahrhunderts langsam hin zu einer Akzeptanz und Wertschätzung von lokalen Dialekten und anderen Standardvarietäten als dem Britischen Englisch entwickelt. Für eine lange Zeit jedoch wurde die Fähigkeit, sich in ‘korrekter’, d. h. standardkonformer Sprache auszudrücken, mit guter Erziehung, standesgemäßem sozialen Verhalten und Bildung assoziiert. Diese Sichtweise ist auch heute noch vielfach unterschwellig vorhanden, im Britischen Englischen ebenso wie in anderen nationalen Varietäten des Englischen, wie beispielsweise dem Amerikanischen Englisch. Standardisierung und Sprachnormen spielen zudem in den öffentlichen Debatten um politisch korrekten Sprachgebrauch eine Rolle, sowie in den akademischen Diskussionen über den Einfluss des allgemeinen Sprachgebrauchs auf unsere gesellschaftlichen Einstellungen gegenüber bestimmten sozialen Gruppen.

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Veröffentlicht
2018-12-07
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Standardisierung, Standardvarietät, Sprachnorm, Dialekt, Soziolekt, politische Korrektheit, Plurizentrizität