Welche Konflikte – welche Solidaritäten?
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Abstract
Spaltungsthesen und Solidaritätsappelle haben zur Zeit Hochkonjunktur. In den moralisch aufgeheizten Debatten bleibt jedoch unklar, was angeblich auseinanderbricht und wie es wieder integriert werden soll. Es müssen dafür zunächst grundlagentheoretische Fragen geklärt werden. Der oft bemühte, aber unbrauchbare „Gesellschaftsbegriff“ wird ersetzt durch verschiedene Vergesellschaftungsebenen, die für das Konfliktgeschehen und das „Zu-Integrierende“ entscheidend sind. Neben diesen strukturellen Ebenen ist die kulturelle oder Wertdimension von Bedeutung. Soziale Integration benötigt Wertbezüge, diese stehen aber nur im Plural und nicht widerspruchsfrei und konfliktlos zur Verfügung. Aktuell gibt es weder grundlegende Konfliktfronten noch übergreifende Solidaritäten. Letztere bleiben eine Ausnahmeerscheinung und sind nicht konstitutiv für soziale Integration.
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