Archiv

Die Materialität von Kredit. Sachüberlieferungen mittelalterlicher Schuld- und Kreditbeziehungen
Bd. 27 Nr. 2 (2022)
Dieses Themenheft gibt einen Überblick über die Diversität von Sachüberlieferungen mittelalterlicher Schuld- und Kreditbeziehungen in Zentral-, Nord- und Südosteuropa. In neun Fallstudien wird die Bedeutung verschiedenartiger Artefakte wie Kerbhölzer, Pfandgegenstände, Rechnungslisten oder Briefe für Kreditbeziehungen in unterschiedlichen mittelalterlichen Gesellschaften beschrieben. Es wird gezeigt, dass Kredite auf keine bestimmte ökonomische oder soziale Gruppe beschränkt waren. Unter Anwendung multidisziplinärer Zugänge, etwa aus der Archäologie, Philologie, Judaistik oder Germanistik, werden neue Aspekte des mittelalterlichen Wirtschaftens rekonstruiert, die bisher nur peripher wahrgenommen wurden.

Akustische Dimensionen des Mittelalters
Bd. 27 Nr. 1 (2022)
Dieses Heft nimmt sich aus unterschiedlichen fachlichen Perspektiven verschiedener akustischer Dimensionen der Literatur, Historiographie, Musik und Kunst des Mittelalters an. So gerät ein bislang wenig beachteter Aspekt der Epoche in den Fokus. Die behandelten Themen reichen von den Klängen des Olifants über das Schweigen der Mystik bis hin zu spätmittelalterlichen Kanzeln.

Kinderlosigkeit im Mittelalter
Bd. 26 Nr. 2 (2021)
Kinderlosigkeit wird im Mittelalter in zahllosen Quellen als Problem thematisiert, das mit medizinischen, religiösen und sozialen Strategien bewältigt werden soll. Die gesellschaftlichen Folgen von Unfruchtbarkeit konnten besonders für Frauen gravierend sein, doch gab es auch Menschen, die sich bewusst für ein Leben ohne leiblichen Nachwuchs entschieden. Das Heft rückt vom Allgemeinplatz alles beherrschender Normen von Heirat und Nachkommenerzeugung ab und setzt das vermeintliche Randthema der Kinderlosigkeit in den Fokus mediävistischer Forschung. Es belegt in acht interdisziplinären Detailstudien die Komplexität, Diversität und Pluralität historischer Gender-, Körper- und Familienkonzepte.

Mediävistik 2021. Positionen, Strategien, Visionen
Bd. 26 Nr. 1 (2021)
Der Mediävistenverband nimmt den digitalen Wandel seiner Zeitschrift zum Anlass, nach dem Stand der Mediävistik im Jahr 2021 zu fragen und programmatisch Zukunftsperspektiven zu entwickeln. Fächerübergreifend beschäftigen sich Präsidium und wissenschaftlicher Beirat mit zentralen wissenschaftlichen, hochschulpolitischen und gesellschaftlichen Themen. In sechs Strategiepapieren wird über die Relevanz der Mediävistik, die Problematik des Mittelalterbegriffs, das Dilemma junger Forschender, die Herausforderungen der Wissenschaftskommunikation, die Methoden digitaler Mediävistik und die Vor- und Nachteile der Verbundforschung diskutiert. Ergänzt werden diese interdisziplinären Beiträge durch fachspezifische Stellungnahmen, die das gesamte Spektrum der Mediävistik – von Anglistik und Archäologie bis Skandinavistik und Theologie – umfassen und auch das Verhältnis zur Schule berücksichtigen. Mit einem Fokus auf digitalen Neuerscheinungen wird die Open-Access-Strategie des Verbands auch im Rezensionsteil konsequent umgesetzt.