Soziale Lernplattformen für Hochschulen. Kooperation, Privatheit und Forschungspotenziale am Beispiel von Campus.UP
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Abstract
Hochschulen bieten ihren Studierenden und Mitarbeiter*innen seit vielen Jahren digitale Kommunikations- und Arbeitswerkzeuge an. Diese digitale Lerninfrastruktur wird zurzeit vielerorts um eine Reihe neuer Dienste erweitert. Neben Videoportalen treten weitere Dienste wie persönlicher Cloudspeicher und soziale Lernplattformen. Letztere ergänzen aufgrund ihres nutzerzentrierten, personalisierbaren und offenen Charakters die Möglichkeiten der etablierten kursbasierten Lernplattformen um Werkzeuge zum eigenverantwortlichen, forschungsorientierten Lernen durch Portfolios und in Projektgruppen. Insbesondere das Potenzial, dass Lehramtsstudierende selbständig und unabhängig von Lehrveranstaltungen Online-Gruppen anlegen können, um darin gemeinsam mit anderen Lernenden zu kommunizieren und zu arbeiten, eröffnet dabei neue Möglichkeiten für Didaktik und bildungswissenschaftliche Forschung. Auf letztere fokussiert dieser Beitrag und stellt die Forschungspotenziale dieser Entwicklung vor. Dabei wird die Bedeutung von Datenkompetenz (data literacy) herausgearbeitet und die Notwendigkeit von Verhaltens- und Ethikkodizes für Forschende wie Plattformnutzerinnen und -nutzer verdeutlicht. Das relativ junge Feld der Learning Analytics, das mit einer Vielzahl von digitalen Datenspuren aus Lern- und Arbeitsprozessen arbeitet, wird umrissen und rechtliche sowie ethische Rahmenbedingungen diskutiert.