Editorial
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Abstract
Der Wertebegriff hat wieder Konjunktur. In gesellschaftlichen Debatten, in politischen Verlautbarungen und auch im wissenschaftlichen Diskurs hat die Rede von Werten eine neue bzw. erneuerte Präsenz gewonnen. Das macht sich auch im Bereich schulischer Bildung bemerkbar. Einerseits erfährt deren grundsätzliche Wertebezogenheit (wieder) größerer Aufmerksamkeit und zugleich begegnet das Werte-Thema mehr und mehr auf inhaltlicher Ebene, wenn auch teils terminologisch indirekt. Wilfried Schubarth stellte dazu fest: „Schulische Bildung und Erziehung sind stets mit Wertebildung verbunden. Entsprechende Aktivitäten werden jedoch meist unter Begriffen, wie z. B. soziales Lernen, Gewaltprävention, partizipatorisches Lernen, Friedenserziehung, Menschenrechtserziehung, interkulturelles Lernen und antirassistische oder vorurteilsbewusste Erziehung gefasst.“ (Schubarth 2019, S. 79)
In der vorliegenden Ausgabe des heiEDUCATION Journals soll der Versuch unternommen werden, verschiedenen, aber teils zusammenhängenden Herausforderungen, die mit dem Thema Wertebildung verbunden sind, aus mehreren Perspektiven zu begegnen. Dazu sind in diesem Heft Beiträge aus unterschiedlichen Disziplinen versammelt, die teils stärker theoretische, teils formale, aber auch schulpraktische und unterrichtliche Aspekte des Themas bearbeiten. Ziel ist es, das vielschichtige und manchmal schillernde Themenfeld „Werte – Bildung – Neutralität“ mit Hilfe dieser Zusammenstellung sowohl durch die exemplarische Diskussion von Einzelhinsichten als auch in der rahmenden Perspektive übergreifender Beiträge weiter auszuleuchten.