Zwischen Berufs- und Bildungsorientierung
Antinomien in der außerschulischen naturwissenschaftlichen Bildung
Identifier (Artikel)
Abstract
Angesichts des sich verschärfenden Fachkräftemangels im naturwissenschaftlich-technischen Bereich erhält die außerschulische naturwissenschaftliche Bildung (anB) seit über einem Jahrzehnt Auftrieb. Solchen Lerngelegenheiten wird bspw. aufgrund von Authentizität, moderner Ausstattung und der Nähe zu originalen Forschenden hohe Wirksamkeit zur Interessens- und Motivationsförderung von Schülerinnen und Schülern für naturwissenschaftlich-technische Berufe zugeschrieben. Allerdings zeichnet sich bislang keine Trendwende in der Fachkräftegewinnung ab. Durch die starke Zweckgebundenheit, künftigen Fachkräftenachwuchs zu gewinnen, rücken der allgemeinbildende Prozess und das Ziel naturwissenschaftlicher Lerngelegenheiten, die naturwissenschaftliche Bildung im Sinne einer Scientific Literacy zur Erziehung und Bildung mündiger Menschen im persönlichen und gesellschaftlichen Kontext in den Hintergrund, was eine Ursache für das Verfehlen der Ziele von anB sein kann. Anhand von drei Antinomien soll im vorliegenden Artikel illustriert werden, wie die Berufsorientierung durch fehlende Bildungsorientierung ihr Ziel verfehlt. Gleichzeitig sollen für diese Widersprüchlichkeiten Auflösungspotenziale durch eine Besinnung auf die Bildungsorientierung am Beispiel der Fokussierung auf epistemisches Wissen umrissen werden.