Paradoxon der Moderne. Industrielle Katastrophen als Ordnungselemte
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Abstract
Kaum eine historische Entwicklung hat unsere wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse so tiefgreifend verändert wie die Industrialisierung. Wohlstand und Lebensqualität stiegen infolge der rasanten technischen Entwicklung deutlich an – ebenso jedoch die Anzahl nie dagewesener Großkatastrophen. Tschernobyl, Bhopal oder Fukushima beschwören Bilder von lodernden Flammen, qualmenden Trümmern und apokalyptischen Landschaften herauf. Heidelberger Wissenschaftler haben über einen längeren Zeitraum hinweg analysiert, wie Industrieunfälle in den Medien dargestellt werden, wie Betroffene sie in ihren persönlichen Erzählungen verarbeiten und Unternehmen darüber berichten. Das Ergebnis der Untersuchungen scheint paradox: Industrielle Katastrophen stabilisieren die Ordnung der technisch-industrialisierten Moderne.