Kosmetik im Wandel der Jahrtausende

  • Ernst G. Jung (Autor/in)
  • Joachim Funke (Autor/in)

Identifier (Artikel)

Abstract

Die Kosmetik sowohl in ihrer dekorativen als auch in den invasiv persistierenden Formen ist Kultur begleitend dokumentiert, also stabil über Jahrtausende. Sie bereichert maßgeblich die Darstellung von Macht, Rang und Funktion in den herrschenden Schichten. In den Zeiten florierender Hochkulturen findet Kosmetik zudem Eingang  in weitere Gesellschaftsschichten. Selbstdarstellung und Attraktivitätsgestaltung treten in den Vordergrund. In Mittelalter und früher Neuzeit ist eine wellenförmige Bedeutung der Kosmetik festzustellen. Neben Kriegen und Seuchen werden ursächlich auch christliche Wertvorstellung diskutiert. Der Wandel ist frappierend. Seit dem 20. Jahrhundert erlebt die Kosmetik, zunächst als Hygienemaßnahme und zur Körperpflege einen ungeahnten Aufschwung. Zunehmend wird Schönheit und Jugendlichkeit (anti aging) als Ziel und Zweck in den Vordergrund gestellt und persistierende Ausschmückungen (Tattoo, Piercing) nehmen überhand. Kosmetik ist gleichsam allgegenwärtig und gestaltet die persönliche Attraktivität im Wechselspiel von Schönheit und Hässlichkeit. Partnerwahl, einst  der frühen Erwachsenenzeit vorbehalten, wird zur lebenslangen Herausforderung und ist weitgehend entkoppelt von der Fortpflanzung. Ohne kosmetische Bemühungen geht es kaum mehr.  

Statistiken

loading
Veröffentlicht
2016-05-04
Sprache
de
Akademisches Fachgebiet und Untergebiete
Psychologie, Kulturgeschichte
Schlagworte
Tattoo, Piercing, Hygiene, Jugendlichkeit, Attraktivität, Partnerwahl, Krankheit, Kosmetik