Schulische Werteerziehung als unverhandelbares Bildungsziel – nicht nur im Deutschunterricht

Anregungen für die Lehrkräftebildung

  • Sabine Anselm (Autor/in)

Abstract

Werteerziehung wird in zentralen bildungspolitischen Verlautbarungen als nicht zu verhandelndes Bildungsziel genannt. Dies hat Auswirkungen auf die Lehrer:innenbildung und die Schulpraxis. Der Artikel regt zur Reflexion über konzeptionelle Möglichkeiten an, wie Werte von Lehrkräften (nicht nur) im Sprach- und Literaturunterricht diskursiv verhandelt werden können. Methodische Fragen und Möglichkeiten der Werteerziehung vor dem Hintergrund des Neutralitätsgebots werden ebenfalls thematisiert. Als grundlegend hierfür werden die Auswirkungen und Rückwirkungen auf die Lehrenden selbst diskutiert, denn Werte sind für gelingende Bildungs- und Sozialisationsprozesse von großer Bedeutung; sie bilden eine Art persönlichen Kompass und haben einerseits eine orientierende und andererseits eine ideologisierende Funktion. Die Herausforderungen dieser Ambivalenz werden anhand der Geschichte des Wertbegriffs erläutert, was auf die Notwendigkeit der Ausbildung einer Wertereflexionskompetenz zielt. Nur so kann es gelingen, den Schülerinnen und Schülern auf der Basis der demokratischen Grundordnung die größtmögliche Freiheit bei der Bildung ihrer eigenen Werte zu geben.

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Veröffentlicht
2023-12-19
Sprache
Deutsch; English
Schlagworte
Werte, Bildungsziel, Neutralitätsgebot, Demokratieerziehung, Persönlichkeitsbildung