Globales Lernen im außerschulischen Bildungsbereich
Marktorientierte gesellschaftliche Ordnungsvorstellungen von Jugendlichen
Identifier (Artikel)
Abstract
Bildung wird im Zuge des aktuellen gesellschaftlichen Diskurses über die Notwendigkeit einer nachhaltigeren Entwicklung als Bedingung für die politisch gewünschte sozial-ökologische gesellschaftliche Transformation angesehen. Die Bildungskonzepte Bildung für nachhaltige Entwicklung und Globales Lernen stehen dafür im Fokus. Anhand einer empirischen, explorativen Studie liefert der folgende Beitrag einen Einblick, wie sich Jugendliche mit geringen thematischen Vorkenntnissen an einem außerschulischen (politischen) Bildungsort mit verschiedenen Themenbereichen des Globalen Lernens auseinandersetzen. Die zentrale Frage der Studie ist, wie bestehende soziale Deutungsmuster und gesellschaftliche Ordnungsvorstellungen für die Jugendlichen bei der Behandlung der Themen relevant werden. Die qualitativ-rekonstruktive Vorgehensweise basiert auf der Dokumentarischen Methode.
Die Analysen zeigen eine marktorientierte gesellschaftliche Ordnungsvorstellung der Jugendlichen, die sich in Form von Diskrepanzen zwischen moralischen Ansprüchen und Handlungsmöglichkeiten sowie einer Dominanz der kapitalistischen Wirtschaftslogik äußert. Dabei nehmen Schülerinnen und Schüler Marktgesetze als vermeintlich unveränderliche Struktur wahr. Abschließend diskutiert der Beitrag den Mehrwert von soziologischem bzw. sozialwissenschaftlichem Wissen über soziale Deutungsmuster für die genannten Bildungskonzepte.