Intelligenz im Tierreich

  • Michael Wink (Autor/in)
    Institut für Pharmazie und Molekulare Biotechnologie, Universität Heidelberg

Abstract

Unter den Rabenvögeln, Papageien, Delfinen, Neuwelt- und Altweltaffen und vor allem den Menschenaffen gibt es viele Arten, die sich durch besondere Intelligenzleistungen ausweisen. Offenbar können sie Zusammenhänge erkennen, Pläne machen und innovative Lösungen finden. Das zeigt sich beim Herstellen und Nutzen von Werkzeugen, um Nüsse, Muscheln, Schnecken oder Vogeleier zu öffnen. Stöckchen und Drähte werden eingesetzt, um versteckte Beute zu sondieren und aufzuspießen. Menschenaffen setzen Zweige ein, um Ameisen oder Termiten aus ihrem Bau zu angeln oder an Honig zu gelangen. Viele Arten erfinden überraschende Tricks, um clever an unerschlossene Nahrungsquellen zu gelangen. Diese Tricks werden in den Tierpopulationen durch Tradierung weitergegeben. Viele Tiere zeigen erstaunliche kognitive Leistungen (Problemlösungen, Gedächtnis, Orientierung) und soziale Intelligenz. Die Annahme, dass nur wir Menschen intelligente Wesen sind, Werkzeuge benutzen und unser Verhalten planen, ist damit eindeutig überholt. Offenbar wurden die Gene für Intelligenz viel früher entwickelt und sind weit verbreitet. Da wir Menschen über die größte Anzahl an Neuronen in unserem Gehirn verfügen, besitzen wir eine besonders eindrucksvolle kognitive Leistungsfähigkeit. Wir verfügen zudem über Sprechvermögen als Alleinstellungsmerkmal und können damit Innovationen besonders schnell tradieren.

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Veröffentlicht (Versionen)

Sprache
Deutsch
Schlagworte
Intelligenz, Tiere, Problemlösen, Hämmern, Angeln, Planung, Einsicht, Tricks