Schon vor Jahrtausenden gab es in den untergegangenen Kulturen des Alten Vorderen Orients Menschen, die sehr alt wurden. Es entwickelten sich Normen, die die Familie, besonders aber die Söhne einer alten Person moralisch verpflichteten, ihr Einkommen und Ernährung, Kleidung, Unterkunft, soziale Ansprache und im Krankheitsfall Pflege zukommen zu lassen. Für den Fall, dass ein männlicher Erbe fehlte, wurde die Altersvorsorge vertraglich geregelt – das belegen Keilschrifttexte, die aus allen Epochen der altorientalischen Geschichte überliefert sind. Nur die besitz- und kinderlosen Alten waren auf die Barmherzigkeit anderer angewiesen.