„Hünde“, „Balls“, „Telleren“ – wenn Kinder Deutsch als zweite Sprache lernen, haben sie viele Möglichkeiten, den Plural von Substantiven falsch zu bilden. Doch sind falsche Formen tatsächlich pauschal Zeichen eines fehlerhaften Sprachgebrauchs? Müssen Lehrer frustriert sein, wenn Kinder trotz Sprachförderung Pluralformen wie „Apfeln“ bilden und damit anscheinend keine Fortschritte machen? Tatsächlich ist beim Sprachelernen nicht alles, was dem Laien falsch erscheint, als Fehler, Stillstand oder gar Rückschritt zu bewerten. Mit Hintergrundwissen zu kindlichen Lernprozessen können Sprachförderkräfte erkennen, dass scheinbar fehlerhafte Wortbildungen durchaus ihre Logik besitzen können und in Wirklichkeit Ausdruck von Lernfortschritten sind.