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„Bodenständiger Realismus“ als Erfolgskonzept kolonialer Herrschaft? Staat und Wissen über Naturressourcen im portugiesischen Amerika
Abstract Auf ein Konzept des brasilianischen Soziologen Sérgio Buarque de Holanda aufbauend stellt der Artikel den vergleichsweise nüchternen Zugang der Portugiesen zur Natur in der Neuen Welt dar. Sie erhoben nur wenige Informationen und reflektierten das Vorgefundene kaum. Statt die angetroffenen Naturressourcen nutzbar zu machen, suchten sie die ihnen bereits bekannten Edelmetalle und führten die Zuckerwirtschaft ein, womit sie hohe Profite erzielten. Eine Änderung des Wissensregimes erfolgte erst im Rahmen der Aufklärung, als der Marquis von Pombal versuchte, die portugiesische Wirtschaft mit Hilfe der systematischen Erforschung der amerikanischen Kolonie zu stärken. Letztlich schuf er mit dem Einsatz entsprechender Wissensbürokraten die Grundlage für den brasilianischen Staatsbildungsprozess.