7.0 Standardisierung und Sprachkritik im Kroatischen

  • Jadranka Gvozdanović (Autor/in)
  • Iva Petrak (Autor/in)

Abstract

Die Entwicklung der kroatischen Schriftsprache ist von einer langen Geschichte und kontinuierlichen Sprachtradition geprägt, welche schon mit dem Auftreten der ersten kroatisch geprägten altkirchenslavischen Texte in Dalmatien im 11. Jahrhundert begann. Die Idee eines kroatischen Nationalbewusstseins und eines Zusammengehörigkeitsgefühls wurde seitdem zu einer treibenden Kraft in der Entwicklung der kroatischen Sprache und ihrer Standardisierung. In diesem Sinne hatte die Normierung und später auch die Standardisierung des Kroatischen im Laufe ihrer Geschichte immer einen ideologischen, politischen und symbolischen Aspekt und war daher mit Sprachkritik, Sprachreflexion und Sprachpurismus eng verknüpft. Daraus resultierend bildete sich die typische Dynamik öffentlicher Sprachreflexion in Kroatien: Sprachkritische Diskussionen befassen sich mit der Etablierung der Sprachnormen, welche abweichende Formen (insbesondere lexikalische Einheiten) kritisieren und als weniger „kroatisch‟ bezeichnen. In diesem Zusammenhang entstand im Kroatischen eine Verbindung zwischen den Bemühungen einer Standardisierung und dem sozialen und politischen Wandel.

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Veröffentlicht
2018-12-07
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Standardsprache, Etablierung der Standardsprache, Nationalbewusstsein, Sprachnorm, politischer Wandel, Neustandardisierung