4.0 Sprachnormierung und Sprachkritik im Englischen

  • Beatrix Busse (Autor/in)
  • Ruth Möhlig-Falke  (Autor/in)
  • Bryan Vit (Autor/in)
  • Annette Mantlik (Autor/in)

Abstract

Der Artikel skizziert auszugsweise, wie sich die komplexe öffentliche Auseinandersetzung mit sprachlichen Normen im Englischen seit dem späten 16. Jahrhundert bis heute entwickelt hat. Diese Auseinandersetzung ist eng mit den Standardisierungs- und Kodifierungsprozessen des Englischen verknüpft und spiegelt die sich verändernden gesellschaftlichen Werte, welche sich im 18. und frühen 19. Jahrhundert im Verlauf der Industrialisierung und Urbanisierung sowie der Entstehung des Britischen Empire auf der einen und dem Erstarken der Vereinigten Staaten von Amerika auf der anderen Seite ausbildeten. Die verstärkt normativ-präskriptive Debatte des frühen 19. Jahrhunderts entwickelt sich im späten 19. sowie im Verlauf des 20. Jahrhunderts zu einer deskriptiven und auf Varietätenvielfalt ausgerichteten sprachwissenschaftlichen Sicht, die seit Mitte des 20. Jahrhunderts durch die Erkenntnisse der Sprachanthropologie und Soziolinguistik weiter angeregt wird. Dem steht in der Öffentlichkeit teilweise noch eine präskriptivere Sicht gegenüber, die sich in der Frage nach dem politisch korrekten Sprachgebrauch oder der Erhaltung eines präskriptiven Standards in der Schulerziehung ebenso findet wie in den Diskussionen um den angeblichen Niedergang des Englischen durch seine Rolle als internationale Verkehrssprache.

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Veröffentlicht
2017-12-06
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Verbal hygiene, Präskriptivismus, Standardisierung, Kodifizierung, Sprachnormen