Intelligentia Dei – Künstliche Intelligenz, menschliche Vernunft und göttliche Weisheit

  • Manfred Oeming (Autor/in)
    Theologisches Seminar, Universität Heidelberg

Abstract

Die Studie analysiert die Bedeutsamkeit von religiöser Sprache in avantgardistischen technologischen Kontexten. Es zeigt sich, dass auch die Spitzenforschenden im Bereich der KI sehr gerne auf theologische Terminologie zurückgreifen, um die herausragende Wichtigkeit ihrer Errungenschaften zu explizieren. Sie definieren „Gott als das intelligenteste denkbare Wesen“ und identifizieren dieses mit den in der Entwicklung befindlichen Höchstleistungscomputern. KI gewinnt damit den Charakter eines Heilsereignisses und wird zum finalen Evolutionsschritt wahrer Religion. Die Verheißung göttliche Intelligenz fungiert – wo wird in einem zweiten Teil gezeigt – in der gegenwärtigen Werbung als Lockmittel für bewusstseinserweiternde Techniken und Psychopharmaka. Demgegenüber ist die biblische Literatur sehr nüchtern und realistisch. Wie der dritte Teil aufzeigt, klärt die alttestamentliche Weisheit bei aller Wertschätzung der menschlichen Vernunft deren Grenzen kritisch auf und fungiert als Warnung vor leichtfertigen Heilsversprechen der KI und einer Hybris von Menschen, die das Menschliche und das Göttliche aus den Augen zu verlieren

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Veröffentlicht (Versionen)

Sprache
Deutsch
Schlagworte
Intelligenz, Gott, Neues Testament, Altes Testament, Religion