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Emotionale Robotik – Fluch oder Segen in der psychiatrischen Versorgung?

  • Ines Al-Ameery-Brosche (Autor/in)
    Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Universitätsklinikums Heidelberg
  • Franz Resch (Autor/in)
    Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Universitätsklinikums Heidelberg

Abstract

Die Entwicklung der künstlichen sozial-emotionalen Intelligenz wird intensiv beforscht und finanziell gefördert. Sozial und emotional intelligente Roboter sind noch „science fiction“, allerdings finden Hilfsroboter in sozialen Bereichen wie in der Pflege sowie künstliche Intelligenz in Form von maschinellem Lernen auch in der Psychiatrie bereits ihren Einsatz. Welche Implikationen leiten sich daraus für die Kinder- und Jugendpsychiatrie ab? Der Nutzen der vereinzelt eingesetzten „sozialer“ Roboter in der Kinder- und Jugendpsychiatrie sollte aus inhaltlicher, ethischer und politischer Sicht intensiv untersucht und kritisch hinterfragt werden. Maschinelles Lernen für die Entwicklung von Apps zur psychischen Gesundheit und therapeutischen Chatbots ist weltweit im Einsatz und aus dem digitalen Bereich der „mental health“-Versorgung nicht mehr wegzudenken. Hier kann die künstliche Intelligenz hilfreich und unterstützend sein, um Hilfsbedürftigen, die anderweitig keinen Zugang zu einer psychiatrischen Versorgung bekämen, zu erreichen. Sie kann in Form von Screenings massenhaft Daten verarbeiten und so gefährdete Menschen identifizieren und eine Unterstützung durch das Helfersystem ermöglichen. Für eine derartige Nutzung sollte sich die psychiatrische Fachgemeinschaft intensiv einbringen, um qualitative, ethische und rechtliche Standards zu erarbeiten. Künstliche Intelligenz sei es in Form von Robotik oder maschninellem Lernen kann immer nur als Werkzeug niemals als Ersatz fungieren.

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Sprache
Deutsch