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Intelligenz: Evolutionsbiologische Grundlagen und Perspektiven

  • Thomas Holstein (Autor/in)
    Centre for Organismal Studies, Universität Heidelberg

Abstract

Obwohl der Begriff Intelligenz mittlerweile in den verschiedensten Bereichen verwandt wird, um die Entstehung komplexer Kausalitäten zu erklären, wird Intelligenz hier primär als die Fähigkeit neuronaler Systeme verstanden, Probleme in kognitiven Entscheidungsprozessen zu lösen. Kognition und intelligentes Verhalten sind daher primäre Objekt, aber nicht Subjekt der zufallsgetriebenen biologischen Evolution. – Aktuelle Arbeiten aus der Neurobiologie und vergleichenden Genomforschung haben jetzt gezeigt, wie, ausgehend von einfachen neuronalen Systemen, in allen Großgruppen des Tierreichs Formen entstanden sind, die in der Lage sind, vergleichbar komplexe Probleme in kognitiven Prozessen zu lösen. Diese Kognition beruht zwar auf den gleichen zellulären Grundelementen (Neuronen), wird aber in zum Teil ganz unterschiedlich gestalteten zentralnervösen Strukturen (Gehirne) realisiert. Durch den Vergleich der Nervensysteme von Tieren, die zu höheren intelligenten Sinnesleistungen fähig sind, werden jetzt erste gemeinsame Eigenschaften und Prinzipien offenkundig, welche Voraussetzung für die Entstehung höherer intelligenter Systeme sind (z. B. die Verschaltungsdichte, aber nicht Zahl neuronaler Elemente). Sie sind wahrscheinlich auch Constraints in der Entwicklung künstlicher intelligenter Systeme.

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Sprache
Deutsch