heiEDUCATION Journal. Transdisziplinäre Studien zur Lehrerbildung https://heiup.uni-heidelberg.de/journals/heied <div> <p>Das <em>heiEDUCATION Journal. Transdisziplinäre Studien zur Lehrerbildung</em> war eine fächer- und institutionenübergreifende wissenschaftliche Online-Zeitschrift, die an der <a title="Homepage der Heidelberg School of Education" href="http://www.hse-heidelberg.de/">Heidelberg School of Education</a> verortet war.<br />In üblicherweise mindestens zwei Ausgaben pro Jahr behandelte das <em>heiEDUCATION Journal</em> aktuelle und relevante Themen der Lehrerbildung aus unterschiedlichen Domänen und Disziplinen. Die Zeitschrift richtete sich an alle Akteurinnen und Akteure der Lehrerbildung: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Studierende, für die Fort- und Weiterbildung Verantwortliche sowie berufstätige Lehrerinnen und Lehrer.</p> <p>Die letzte Ausgabe erschien 2023.</p> <p> </p> </div> Heidelberg University Publishing de-DE heiEDUCATION Journal. Transdisziplinäre Studien zur Lehrerbildung 2626-983X In eigener Sache https://heiup.uni-heidelberg.de/journals/heied/article/view/24904 <p>Durch die „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ hat die Lehrer:innenbildung in Deutschland erhebliche Impulse und auch eine deutlich verstärkte politische Aufmerksamkeit erfahren. Für die Abbildung der unterschiedlichen Diskursstränge und der intensivierten Zusammenarbeit von Fachwissenschaft, Fachdidaktik und Bildungswissenschaften wurden mehrere Zeitschriften ins Leben gerufen, darunter auch das&nbsp;<em>heiEDUCATION Journal</em>. Beginnend mit einem programmatischen Heft im Jahr 2018 wurden Artikel zu unterschiedlichsten Themen und Perspektiven im Spektrum von Bildung, Lehrer:innenbildung und Schule publiziert. So haben Texte, die sich im Bereich der empirischen Bildungsforschung und Professionalisierungsforschung verorten, ebenso ihren Platz gefunden wie eher theoretische Beiträge.</p> <p>Gerade in den letzten Jahren hatten wir allerdings vermehrt den Eindruck, dass der Markt der Lehrer:innenbildung mit spezifischen Journals gesättigt ist. Es haben sich zudem in jüngerer Zeit auch andere Formate, v. a. digitale, etabliert, mit denen sich sowohl Studierende als auch Lehrer:innen besser erreichen lassen. Am Standort Heidelberg haben wir daher entschieden, das&nbsp;<em>Journal&nbsp;</em>nicht weiterzuführen und uns stattdessen auf andere Formate des Transfers und der Kommunikation von Forschungsergebnissen zu konzentrieren. Dies ist daher die letzte Ausgabe des&nbsp;<em>heiEDUCATION Journal.</em></p> Petra Deger Michael Haus Copyright (c) 2023 heiEDUCATION Journal. Transdisziplinäre Studien zur Lehrerbildung 2024-02-02 2024-02-02 12 5 6 10.17885/heiup.heied.2023.12.24904 Editorial https://heiup.uni-heidelberg.de/journals/heied/article/view/24905 <p>Der Wertebegriff hat wieder Konjunktur. In gesellschaftlichen Debatten, in politischen Verlautbarungen und auch im wissenschaftlichen Diskurs hat die Rede von Werten eine neue bzw. erneuerte Präsenz gewonnen. Das macht sich auch im Bereich schulischer Bildung bemerkbar. Einerseits erfährt deren grundsätzliche Wertebezogenheit (wieder) größerer Aufmerksamkeit und zugleich begegnet das Werte-Thema mehr und mehr auf inhaltlicher Ebene, wenn auch teils terminologisch indirekt. Wilfried Schubarth stellte dazu fest: „Schulische Bildung und Erziehung sind stets mit Wertebildung verbunden. Entsprechende Aktivitäten werden jedoch meist unter Begriffen, wie z. B. soziales Lernen, Gewaltprävention, partizipatorisches Lernen, Friedenserziehung, Menschenrechtserziehung, interkulturelles Lernen und antirassistische oder vorurteilsbewusste Erziehung gefasst.“ (Schubarth 2019, S. 79)&nbsp;</p> <p>In der vorliegenden Ausgabe des heiEDUCATION Journals soll der Versuch unternommen werden, verschiedenen, aber teils zusammenhängenden Herausforderungen, die mit dem Thema Wertebildung verbunden sind, aus mehreren Perspektiven zu begegnen. Dazu sind in diesem Heft Beiträge aus unterschiedlichen Disziplinen versammelt, die teils stärker theoretische, teils formale, aber auch schulpraktische und unterrichtliche Aspekte des Themas bearbeiten. Ziel ist es, das vielschichtige und manchmal schillernde Themenfeld „Werte – Bildung – Neutralität“ mit Hilfe dieser Zusammenstellung sowohl durch die exemplarische Diskussion von Einzelhinsichten als auch in der rahmenden Perspektive übergreifender Beiträge weiter auszuleuchten.</p> <p>&nbsp;</p> Dennis Dietz Petra Deger Copyright (c) 2023 heiEDUCATION Journal. Transdisziplinäre Studien zur Lehrerbildung 2024-02-02 2024-02-02 12 7 14 10.17885/heiup.heied.2023.12.24905 Schulische Werteerziehung als unverhandelbares Bildungsziel – nicht nur im Deutschunterricht https://heiup.uni-heidelberg.de/journals/heied/article/view/24906 <p>Werteerziehung wird in zentralen bildungspolitischen Verlautbarungen als nicht zu verhandelndes Bildungsziel genannt. Dies hat Auswirkungen auf die Lehrer:innenbildung und die Schulpraxis. Der Artikel regt zur Reflexion über konzeptionelle Möglichkeiten an, wie Werte von Lehrkräften (nicht nur) im Sprach- und Literaturunterricht diskursiv verhandelt werden können. Methodische Fragen und Möglichkeiten der Werteerziehung vor dem Hintergrund des Neutralitätsgebots werden ebenfalls thematisiert. Als grundlegend hierfür werden die Auswirkungen und Rückwirkungen auf die Lehrenden selbst diskutiert, denn Werte sind für gelingende Bildungs- und Sozialisationsprozesse von großer Bedeutung; sie bilden eine Art persönlichen Kompass und haben einerseits eine orientierende und andererseits eine ideologisierende Funktion. Die Herausforderungen dieser Ambivalenz werden anhand der Geschichte des Wertbegriffs erläutert, was auf die Notwendigkeit der Ausbildung einer Wertereflexionskompetenz zielt. Nur so kann es gelingen, den Schülerinnen und Schülern auf der Basis der demokratischen Grundordnung die größtmögliche Freiheit bei der Bildung ihrer eigenen Werte zu geben.</p> Sabine Anselm Copyright (c) 2023 heiEDUCATION Journal. Transdisziplinäre Studien zur Lehrerbildung 2023-12-19 2023-12-19 12 15 31 10.17885/heiup.heied.2023.12.24906 Wertevermittlung als schulischer Bildungsauftrag? https://heiup.uni-heidelberg.de/journals/heied/article/view/24907 <p>Schule wird politisch in den Dienst der Wertevermittlung genommen, um angesichts einer Diversifizierung gesellschaftlichen Zusammenhalt zu bewirken und Parallelgesellschaften vorzubeugen. Dieser Aspekt ist der tragende Grund für die Schulpflicht nicht nur im Sinne einer Bildungspflicht, sondern vor allem einer Schulinstitutionspflicht. Werte stehen heute als politische Chiffre für Tugenden, für Ideale, gemeinsame Überzeugungen und eine Art gemeinsames Fundament, das über das, was Recht ist, hinausreicht. Die grundgesetzliche Gestaltungsbefugnis des Staates in Bezug auf das Schulwesen, die durch die Länder wahrgenommen wird, steht unter der Prämisse, dass sich der Staat nicht mit einer bestimmten Weltanschauung oder Religion identifizieren darf (Neutralitätsgebot) und wird im Wege der praktischen Konkordanz begrenzt durch das Elternrecht (und die Grundrechte des Kindes). Dem Elternrecht ist dabei der Vorrang einzuräumen, je intensiver die Einwirkung auf die Persönlichkeit ist, je strittiger die Erziehungsziele sind und je verzichtbarer bzw. substituierbarer sich bei dem Vorgenannten der konkrete Unterrichtsinhalt bzw. die Erziehungsmethode in einem geordneten Schulbetrieb darstellt. Die Autorin versucht die Spannungen bei der Ausgestaltung und Umsetzung des staatlichen Bildungsauftrags durch einen Dreiklang auszutarieren: <em>Erstens </em>hat der staatliche Unterricht seine Werte an den verfassungsrechtlichen Staatsziel- und Strukturprinzipien zu orientieren; er darf dabei, <em>zweitens</em>, die Schüler nicht überrumpeln oder indoktrinieren, sondern hat Kontroverses auch kontrovers zu vermitteln und muss, <em>drittens</em>, den Fokus auf eine Erziehung zur Mündigkeit („sittliche Persönlichkeit“) legen.<span class="Apple-converted-space">&nbsp;</span></p> A. Katarina Weilert Copyright (c) 2023 heiEDUCATION Journal. Transdisziplinäre Studien zur Lehrerbildung 2023-12-19 2023-12-19 12 33 54 10.17885/heiup.heied.2023.12.24907 Diversität als neuer moralischer Wert im Bildungsplan Baden-Württemberg nach der Einführung der Leitperspektive BTV https://heiup.uni-heidelberg.de/journals/heied/article/view/24908 <p>Mit der Einführung von Leitperspektiven in den baden-württembergischen Bildungsplan rücken Diversität und Vielfalt stärker in den Mittelpunkt des Unterrichtens. Im Beitrag werden ausgewählte Dokumente, die in Zusammenhang mit der Einführung der Leitperspektive BTV (= Bildung für Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt) stehen, diskursanalytisch untersucht. Die Analyse des Diversitätsbegriffs hinsichtlich seiner Verwendung und Definition offenbart eine Verkürzung auf die Themen <em>kulturelle Differenz </em>und <em>Behinderung</em>. Überdies zeigt sich eine Erhöhung des Begriffs zum Metagut, womit eine Hypermoralisierung einhergeht: Der Begriff <em>Diversität </em>wird nicht mehr zur Beschreibung von sozialen Tatbeständen verwendet, sondern askriptiv – im Sinne einer moralischen Haltung – gebraucht. Gleichzeitig verschiebt sich im Diskurs die Verantwortung für die Einlösung dieses Metaguts hin zum Individuum, insbesondere zu den Lehrkräften, womit das Versprechen einhergeht, soziale Herausforderungen im Schulsystem, wie etwa Bildungsungleichheit, zu lösen.<span class="Apple-converted-space">&nbsp;</span></p> Carlo Schmidt Nicanora Wächter Copyright (c) 2023 heiEDUCATION Journal. Transdisziplinäre Studien zur Lehrerbildung 2023-12-19 2023-12-19 12 55 79 10.17885/heiup.heied.2023.12.24908 Zwischen individueller politischer Orientierung und antizipierten Neutralitätsansprüchen https://heiup.uni-heidelberg.de/journals/heied/article/view/24909 <p>Die Frage nach politischer Neutralität von (angehenden) Lehrkräften ist virulent im gesellschaftspolitischen Diskurs. Der Beitrag argumentiert auf Basis einer deskriptiven Reanalyse empirischer Daten des Nationalen Bildungspanels, dass Neutralität weder eine Lösung noch eine wirkliche Option im schulischen Kontext ist. Lehrkräfte handeln und denken nicht voraussetzungslos, sondern vor dem Hintergrund ihres je eigenen kulturellen (Erfahrungs-)Horizontes. Durch ihr Handeln, ihre Einschätzungen, ihre Kontextualisierungen und Wertungen tradieren sie, ob intendiert oder nichtintendiert, spezifische politische Inhalte und Deutungsmuster und eröffnen ihren Schüler:innen damit eine bestimmte Interpretation der Welt. In diesem Beitrag steht das Spannungsfeld zwischen antizipierten Neutralitätsvorstellungen von Lehrkräften und deren dennoch allgegenwärtigen politischen Überzeugungen im Fokus. Vor dem Hintergrund bildungswissenschaftlicher Professionsansätze wird dieses Spannungsverhältnis diskutiert und Facetten eines reflexiven Umgangs mit der eigenen Positioniertheit im Kontext von Perspektivenvielfalt skizziert. Abschließend wird danach gefragt, welchen Beitrag die hochschulische Lehrer:innenbildung zur Entwicklung eines professionellen Zugangs zu und Umgangs mit den eigenen politischen Überzeugungen leisten kann.<span class="Apple-converted-space">&nbsp;</span></p> Jana Costa Johanna Weselek Copyright (c) 2023 heiEDUCATION Journal. Transdisziplinäre Studien zur Lehrerbildung 2023-12-19 2023-12-19 12 81 103 10.17885/heiup.heied.2023.12.24909 Der Beitrag der Schulleitung in Schulentwicklungsprozessen für das Schaffen einer handlungsleitenden und wertebasierten Schulkultur https://heiup.uni-heidelberg.de/journals/heied/article/view/24910 <p>Schulleitungen zählen im Rahmen von Schulentwicklungsprozessen zu zentralen Akteur:innen (vgl. Hameyer und Tulowitzki 2022), die die wert- und normbestimmten Aushandlungsprozesse in einer Schule und somit auch die Schulkultur maßgeblich (mit-)beeinflussen (vgl. Helsper 2010). Im Hinblick darauf, geht dieser Beitrag der Frage nach, inwiefern Schulleiter:innen im Rahmen von Schulentwicklungsprozessen das Schaffen einer handlungsleitenden und wertebasierten Schulkultur unterstützen können. Nach einer Themenannäherung und einem Blick auf nationale und internationale Forschungsergebnisse, werden für die Beantwortung ein strukturationstheoretisch inspiriertes Verständnis von Schulkultur entfaltet, mit dem 3-Ebenen-Modell der Kultur nach Edgar H. Schein eine Möglichkeit für die schulische Kulturanalyse vorgestellt und im Anschluss daran, Funktionen und Aufgaben von Schulleiter:innen für das Schaffen einer wertebasierten Schulkultur diskutiert. Im Kontext der vorgebrachten Erkenntnisse werden Ergebnisse aus einer Schulleitungsstudie als empirische Absicherung vorgestellt. Der Beitrag endet mit einer Einordnung der gesammelten Einsichten in den aktuellen Wertediskurs und einem Ausblick.<span class="Apple-converted-space">&nbsp;</span></p> Andreas Schreier Markus Ammann Copyright (c) 2023 heiEDUCATION Journal. Transdisziplinäre Studien zur Lehrerbildung 2023-12-19 2023-12-19 12 105 123 10.17885/heiup.heied.2023.12.24910 Dialog- und partizipationsorientierte Bildung und Erziehung https://heiup.uni-heidelberg.de/journals/heied/article/view/24911 <p>Werteerziehung ist ein Dauerthema im erziehungswissenschaftlichen und pädagogischen Diskurs. In der Frage, ob und wie Werte vermittelt werden sollen, zeigen sich sehr unterschiedliche Auffassungen und Herangehensweisen. Der Aufsatz bekennt sich vor dem Hintergrund eines ausgewiesenen Verständnisses von Bildung und Erziehung zu einer wertevermittelnden Pädagogik. Dazu werden die Begriffe Werte und Normen im Zeitalter des Wertepluralismus hinterfragt, um zu einer dialog- und partizipationsorientierten Bildung und Erziehung zu kommen, die in der Form sokratischer Gespräche konkretisiert und reflektiert wird.<span class="Apple-converted-space">&nbsp;</span></p> Detlef Thiel Manfred Weiser Copyright (c) 2023 heiEDUCATION Journal. Transdisziplinäre Studien zur Lehrerbildung 2024-01-30 2024-01-30 12 125 144 10.17885/heiup.heied.2023.12.24911 Wertebildung im Religionsunterricht https://heiup.uni-heidelberg.de/journals/heied/article/view/24912 <p>Der Bildungsplan Baden-Württembergs beschreibt die Leitlinien und Ziele schulischer Bildung mit Hilfe des Wertebegriffs. Auch für den Religionsunterricht wird eine Orientierung an Wertevermittlung im Rahmen des übergreifenden Auftrags zur Demokratiebildung formuliert. In der Theologie ist der Wertbegriff jedoch umstritten, da seine Aufnahme in die Philosophie eine religionskritische Stoßrichtung hatte. Durch eine theologische Reflexion auf den Wertebegriff und seine Funktion innerhalb der Ökumene werden die Potentiale desselben für die Verwendung im Religionsunterricht erkundet. Dabei erscheint der Wertbegriff gerade aufgrund seiner Ambiguität hilfreich, um die ethische Selbstbildung von Schülerinnen und Schülern zu ermöglichen.<span class="Apple-converted-space">&nbsp;</span></p> Elisabeth Maikranz Copyright (c) 2023 heiEDUCATION Journal. Transdisziplinäre Studien zur Lehrerbildung 2023-12-19 2023-12-19 12 145 162 10.17885/heiup.heied.2023.12.24912