Typesetting
Musiktheater im höfischen Raum des frühneuzeitlichen Europa. Hof – Oper – Architektur
27 Feb 2020
Technische Gegebenheiten: Musiktheatrale Inszenierung inner- und außerhalb des Bühnenraums
Zur Einführung
Zum höfischen Musiktheater gehörten unabdingbar Bühnentechnik, Beleuchtung und Maschinerie. Da wir diese in unserer Zeit auf andere Weise nutzen, ist ihre Bedeutung und Wirkung heute kaum noch zu erahnen. Die multimediale Überwältigung der Zuschauer, die damals allerdings in einem hell erleuchteten Raum saßen, gestaltete sich seinerzeit ganz anders als heute, wo das Auditorium im Allgemeinen aus dem Dunkel auf den beleuchteten Bühnenraum hin orientiert ist. Auch Wirkung und Wahrnehmung waren selbstverständlich anders. Die Möglichkeit, Maschinen einzusetzen, war oftmals ausschlaggebend für Wahl und Genre des Stückes, wie Andrea Sommer-Mathis darlegt; die Brenndauer von Kerzen gab – so zeigen Sommer-Mathis und Tadeusz Krzeszowiak auf – die Maximallänge eines Aktes vor. Bereits diese zwei Beispiele lassen erahnen, wie sehr diese technischen Gegebenheiten theatrale Realisierungen beeinflussten und sie damit von heutigen Produktionen unterschieden.
Bezüglich der technischen Ausstattung waren fest installierte Bauten ephemeren Anlagen oder jenen auf dem Lande klar überlegen. So legt Reinmar Emans am Beispiel der Theaterkultur von Braunschweig/Wolfenbüttel dar, welche Räumlichkeiten bzw. Theaterbauten zur Verfügung standen und welche technischen Möglichkeiten sie laut Libretti geboten haben dürften. Dass die Zeitgenossen bereits über einige akustische Kenntnisse verfügten und auf Grundlage dessen verschiedene Theatertypen entwickelten, zeigt Dorothea Baumann. Raumakustik und Raumgröße beeinflussten den Aufführungsstil und wurden bei der Inszenierung selbstverständlich mitberücksichtigt.
So geben uns die folgenden Beiträge einen Einblick in die unabdingbaren technischen Voraussetzungen musiktheatraler Aufführungen und deren beispielhafter Umsetzung.
Technische Gegebenheiten: Musiktheatrale Inszenierung inner- und außerhalb des Bühnenraums
Zur Einführung
Margret ScharrerHeiko Laß