Die Alte Aula der Universität Heidelberg
Zur Hymne der Universität Heidelberg
Franz Wassermann
1.
Vorzeiten, als Recherchieren und Stöbern nicht zunächst vor dem Computer stattfand, sondern in der realen Welt der Bibliotheken, Buchhandlungen, Antiquariate und Archive, als die kleinen Läden, die sich an die Heidelberger Heiliggeistkirche ducken, noch Bücher verkauften und nicht nur Souvenirs, da stöberte ich gerne in diesen Antiquariaten, die mir so manche Trouvaille beschert hatten. Kurz vor dem sechshundertjährigen Jubiläum der Ruperto Carola 1986 gab ich wieder einmal der geradezu libidinösen Neigung zu altem Papier nach, die Wissenschaftler der historischen Provenienz häufig auszeichnet, und fand dort ein schmales Heftchen „Altheidelberg du feine. Heidelberger-Lieder ernsten und heiteren Inhalts. Erinnerungsgabe an das 500jährige Jubiläum der Universität Heidelberg“. Die meist schlichten Gesänge für „eine Singstimme oder allgemeinen Chorgesang“ hat der Verlag Moritz Schauenburg zusammengestellt – bis zu seiner Liquidation im Jahre 1999 erschien dort das „Allgemeine Deutsche Kommersbuch“ –, und eine erläuternde, doch reichlich verschwommene Angabe ist vorangestellt, dass die meisten dieser Lieder neue Beiträge seien, die zum Teil infolge eines Preisausschreibens eingingen und bei deren Auswahl die „Mandarinia, ein Verein sangesfreudiger gebildeter Männer in Heidelberg, in dankenswerter Weise mitgewirkt" habe. Unter den Stücken fiel mir eines auf, dessen hymnischer Ton sich von den übrigen eher belanglosen, meist der Trinkseligkeit zugewandten Melodien vorteilhaft abhebt. Er schien mir geeignet nicht nur für „allgemeinen Chorgesang“, sondern auch für mehrstimmigen Chor, und so verfasste ich einen Satz für vierstimmigen gemischten Chor im Stil des späten 19. Jahrhunderts, der Entstehungszeit des genannten Heftchens.
2.
Mehr als ein Dezennium später, als die „Capella Carolina“ der Universität Heidelberg die schöne Aufgabe bekommen hatte, die Begrüßung der neuen Studierenden an unserer Universität durch das Rektorat musikalisch zu umrahmen, stellten wir diesen Chorsatz vor. Zunächst zögernd, ob in einer Zeit betonter „coolness“ ein feierliches Musikstück Anklang finden würde, überraschte uns die freundliche Aufnahme sowohl von Seiten einiger Rektoratsmitglieder als auch der Studierenden. Sogar das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ erwähnte erstaunt und anerkennend zugleich, dass die Neulinge an der Universität Heidelberg mit einer Hymne auf die Universität begrüßt würden. So wurde es für die Capella Carolina zur Tradition, „An Heidelberg“ als Reverenz an ihre Alma Mater bei festlichen Anlässen erklingen zu lassen.
Der Rektor des Jubiläumsjahres 2011, Magnifizenz Prof. Dr. Bernhard Eitel, gab mir den ehrenvollen Auftrag, den Chorsatz in zusätzlichen Versionen auszuarbeiten, und so liegt er vor als Satz für vierstimmigen gemischten Chor, als Satz für vierstimmigen Männerchor, des Weiteren für eine Singstimme, dann für eine Singstimme und Klavierbegleitung. Die letztere ist vorhanden in der für den gemeinsamen Gesang bequemeren Tonart F-Dur und ebenso in der zum gemischten Chorsatz passenden Tonart G-Dur; das Melodieblatt ist den Sätzen vorangestellt. Eine Fassung davon ist als Anhang hier beigefügt [ (s. Hymne der Universität Heidelberg)]. Den Text hatte ich zuvor schon aktualisiert, nachdem die Ruperto Carola inzwischen mehr als sechs Jahrhunderte „geistiger Wirksamkeit“ bewiesen hat. So hoffe ich, dass „An Heidelberg“ einen musikalischen Beitrag zur corporate identity unserer Universität zu leisten vermag.
3.
Diese Veröffentlichung setzte historische und archivalische Recherchen über die Verfasser des Textes und der Melodie voraus, die sich trotz der unschätzbaren Unterstützung von Prof. Dr. Werner Moritz, dem ehemaligen Direktor des Universitätsarchivs Heidelberg, bisweilen mühsam gestalteten. Im Stadtarchiv Heidelberg waren keine Unterlagen über die Personen zu finden; die Verlagsunterlagen des 1999 in Konkurs gegangenen Verlags Moritz Schauenburg, in dem das erwähnte Heft erschienen ist, sind nicht zugänglich, und einige Archive haben auf Anfragen nicht geantwortet.
Der Textdichter von „An Heidelberg“, Karl Nikolaus von Gerbel-Embach, von deutscher Abkunft, wurde 1837 in Kaluga, 190 Kilometer südwestlich von Moskau, geboren. Er studierte die Rechte in Dorpat – heute Tartu –, machte große Reisen durch Russland und Deutschland und promovierte 1863 an der Universität Tübingen. Später ließ er sich dauerhaft in Dresden nieder, wo er hochbetagt 1927 verstarb. Er entfaltete eine starke publizistische Tätigkeit, war Herausgeber einer kurzlebigen belletristischen Zeitschrift „Pantheon“ (Dresden 1873) und schrieb neben einem Drama „Artaxerxes“ (Dresden 1891) zeitgeschichtliche und poetische Werke. Sein unter dem Pseudonym Nicolai Karlowitsch veröffentlichtes Buch „Die Entwickelung des Nihilismus“ (Berlin 1879) erregte Aufsehen und erreichte binnen kurzem drei Auflagen. Die Heidelberger Universitätsbibliothek besitzt sechs Veröffentlichungen von ihm.
Der Komponist Valentin Eduard Becker (1814–1890) war städtischer Beamter, zuletzt Stadtkämmerer seiner Vaterstadt Würzburg, der er zeit seines Lebens verbunden blieb. Der Musik widmete er sich nur nebenamtlich, doch mit großem Erfolg. Besonders seine Chormusik war in den zu seinen Lebzeiten allenthalben sprießenden Sängervereinigungen hoch geschätzt: Über 500 Chöre hat er geschrieben, zahlreiche Studentenlieder verfasst. Auch als Komponist heiterer Opern („Die Bergknappen“ 1837; „Die Königin von Leon“ 1885), von Kirchenmusik und von Instrumentalwerken trat er hervor. Er galt neben Franz Abt und Ignaz Heim als einer der „Altmeister des volksthümlichen deutschen Männergesangs“, und er zählte zu den seinerzeit begehrtesten Festdirigenten und -komponisten.
So taten sich zwei prominente und angesehene Künstler, der dilettierende, aber gleichwohl erfolgreiche Musiker, und der aristokratische Publizist, zusammen, um in dem damals blühenden Bereich von Studentenliedern und Männerchorgesang die Gelegenheit des fünfhundertjährigen Jubiläums der Universität Heidelberg zu einer erfolgversprechenden Veröffentlichung zu nutzen. Der reisefreudige schriftstellernde Baron hat den bodenständigen Komponisten vermutlich auf seinen Reisen in Würzburg getroffen; archivalisch ist die Begegnung der beiden nicht zu belegen.
Dass ihr gemeinsames Werk über hundert Jahre später an der Universität Heidelberg wieder erklingen würde, haben sie sich vermutlich nicht vorgestellt. Wohl aber hatte Valentin Becker sich bemüht, bei der musikalischen Gestaltung der 500-Jahr-Feier zum Zuge zu kommen: So berichtet das Protokoll über die Sitzung der Musik-Subcommission vom 8. März 1886: Die Composition des Herrn Prof. Oakeley aus Edinburgh hält die Commission nicht für geeignet zur Ausführung. Dieselbe sei ad acta zu nehmen. Herrn Becker in Würzburg ist auf sein Schreiben zu antworten, daß das officielle Programm schon festgestellt sei. Wenn sich noch Gelegenheit bieten sollte, die übersandte Composition unterzubringen, so würde man dieselbe mit großem Vergnügen benutzen. Zuvor soll aber Herr Boch mit dem Dirigenten des städtischen Orchesters über eine etwaige Verwendung der Becker‘schen Composition für den nicht officiellen Theil der Musikaufführungen beim Universitätsjubiläum Rücksprache nehmen. Diese zwar ablehnende, jedoch wohlwollende Äußerung zeigt immerhin die hohe Wertschätzung, die Valentin Becker auch in Heidelberg genoss. Tatsächlich kam Becker wohl zu spät mit seiner Hymnen-Komposition, die auf dem offiziellen Festprogramm nicht auftaucht, sondern allenfalls nur im Rahmenprogramm verwendet wurde.
Auch bei einer Nachfrage der Universität Rostock von 1918 wird sie nicht als offizielle Widmung erwähnt:
Universität Rostock, 8. August 1918
Sehr geehrter Herr Kollege!
Ihre Universität hat ja vor Jahren das 500jährige Jubiläum gefeiert. Bei uns steht diese Festlichkeit im nächsten Jahre bevor. […] Ist gelegentlich des Jubiläums Ihrer Universität derselben eine musikalische Widmung zuteil geworden? eine Kantate oder etwas Ähnliches? […]
Sekretär der Universität Rostock
Die Antwort der Ruperto Carola lautet:
Univ. Heidelberg Sekretariat, 14.08.1918 […]
Die Universität Heidelberg erhielt zu ihrem Jubiläum die nachbezeichneten musikalischen Widmungen:
1886: Ein Gedicht von V. von Scheffel, Musik von Vinzenz v. Lachner
Eine Festkomposition von Professor Wolfrum, Klopstocks Halleluja
1903: Festmusik von Ph. Wolfrum: Aufzug der Fakultäten und anschließender Huldigungsgesang.
Die betreffenden Werke sind bei der Univ.Bibliothek erhältlich.
Ob die im Zusammenhang mit dem 500jährigen Universitätsjubiläum Heidelbergs erwähnte Composition identisch ist mit der in dem oben genannten Heftchen, lässt sich dokumentarisch im Universitätsarchiv nicht feststellen. Sie ist jedenfalls nicht unter den musikalischen Widmungen aufgeführt. Im Unterschied zu der heute noch erhaltenen, abgelehnten Komposition von Prof. Oakeley wurde sie auch nicht ad acta genommen. Der verlockende Gedanke, die jetzige Hymne unserer Alma Mater sei schon einmal nahe daran gewesen, im offiziellen Rahmen in Heidelberg zu erklingen, hat also keinen Beleg. Gut vorstellbar ist jedoch, dass sie – wie im Protokoll über die Sitzung der Musik-Subcommission vorgesehen –, bereits 1886 für den nicht officiellen Theil der Musikaufführungen verwendet und aus diesem Grund nicht sofort bei den Akten abgelegt wurde, sondern sogar Aufnahme in das eingangs erwähnte Gesangbuch fand.
4.
Der Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten war weit gespannt und musikalisch ausgedehnt, nicht zuletzt durch die Person und die Fähigkeiten von Philipp Wolfrum. Unter seiner Leitung gestalteten Instrumentalisten und der Akademische Gesangverein – natürlich ein Männerchor in einer noch nahezu „frauenfreien“ Universität – bereits die Vorfeier in der damals neu gestalteten Alten Aula am 29. Juli 1886. Angehörige und Freunde der Hochschule hatten sich vereint, um der Überreichung der Geschenke beizuwohnen, welche der Alma Mater aus dem Kreise ihrer engsten Genossenschaft, gleichsam als die Angebinde der eigenen Familie, dargebracht wurden. Unter den Geschenken war auch das Banner, das weibliche Hände der Universität gewidmet. Dies alles befand sich vor dem Sitze des Prorektors – Rektor war der Badische Großherzog –, doch bleibt die Frage, wo Chor und Instrumentalisten ihren Platz hatten. Ein Plan aus der Zeit nach der Renovierung 1886 gibt die Antwort: Für das Obergeschoss der Aula, auf der Empore, ist Raum für 80 Mann Musiker und Saenger angegeben (Abb. 1). So entspricht die seit 2010 herrschende Gewohnheit, die jetzige Hymne der Universität bei der Jahresfeier von der Capella Carolina auf der Empore erklingen zu lassen, exakt der Intention bei der Neugestaltung der Alten Aula.
5.
Zur 500-Jahr-Feier der Universität rückten die universitäre Musikpflege und die nicht universitäre, der Zeit entsprechende bürgerliche Musikausübung in singulär intensiver Weise zusammen. Als Beispiel möge das Programm der musikalischen Aufführungen … bei dem am 2. August l. J. [sc. 1886] stattfindenden Empfang der Festgäste in der Festhalle dienen. Hier wurden drei Kompositionen von Vinzenz Lachner aufgeführt, unter ihnen ein Jubiläums-Festlied, der Stadt Heidelberg gewidmet mit dem Text von JosephVictor von Scheffel. Nicht nur die Tatsache, dass dieses Festlied zum Universitätsjubiläum der Stadt Heidelberg gewidmet ist, weist auf die enge Beteiligung auch des außeruniversitären städtischen Bereichs an der Feier der Ruperto Carola hin, sondern vor allem die Angabe im Programm zu den Ausführenden dieses Stücks: … gesungen von sämtlichen Männer-Chören der Stadt Heidelberg.
Eingebettet in das Bezugsfeld von Traditionsbewusstsein, nationaler Hochstimmung, und bürgerlichem Aufstieg erscheinen auch die Gruppen des damit verbundenen Altliberalismus – die ehemaligen Revolutionäre von 1848 waren meist bestens gesellschaftlich integriert – und der damit verbundenen Sangesbegeisterung – die wenige Jahrzehnte zuvor noch als aufrührerisch misstrauisch beäugte Männerchorbewegung – als staatstragende Kräfte, und sie sind einbezogen in die akademischen Feierlichkeiten zum Jubiläum.
6.
In Heidelberg, wo sich ein Patriziat als Träger der Musikpflege nicht ausbildete, bestimmten der kurfürstliche Hof und die Universität jahrhundertelang die Musikpflege in der Stadt. Studierende Kleriker waren ausweislich der Universitätsmatrikel die Sänger am Hofe, und in der Mitte des 15. Jahrhunderts institutionalisierte Kurfürst Friedrich I. die Hofkapelle. Die unruhigen Zeiten der Religionswechsel in der Kurpfalz – cuius regio, eius religio – waren einer kontinuierlichen Entwicklung der Heidelberger Hofkapelle durchaus nicht förderlich. Dazuhin hat, nach einer kurzen Blüte nach dem Dreißigjährigen Krieg, die Verwüstung der Pfalz 1689–1693 nicht nur der Residenzstadt Heidelberg, auch dem Heidelberger Musikleben einen Niedergang gebracht, von dem es sich erst im 19. Jahrhundert wieder erholte. Stattdessen bestimmte, nach der Verlegung der Residenz 1720, die Mannheimer Hofkapelle nicht wenig die europäische Musikgeschichte – bis Carl Theodor nach Erbe der bayerischen Kurwürde seine Hofhaltung nach München verlegte.
Erst als Großherzig Karl Friedrich von Baden 1803 tatkräftig die Neugründung der Universität unternahm und diese binnen Kurzem sich Ruhm erwarb, bildeten sich sowohl private Zirkel als auch ein öffentliches, bürgerliches Musikleben. Zwar äußerte sich der berühmte, doch nicht im Mittelpunkt stehen wollende Jurist und Musiker Anton Friedrich Justus Thibaut (Professor in Heidelberg 1805–1840) abfällig über den gesellschaftlichen Trubel dieses Musikbetriebs und schirmte seinen „Singverein“ sorgfältig vor der Öffentlichkeit ab, doch hatte er weit über die Stadt hinaus großen Einfluss auf die Pflege barocker und vorbachischer Musik. Nicht zuletzt hatte ihm der damalige stud. jur. Robert Schumann viel zu verdanken. Zu gleicher Zeit begannen singende Vereine aufzustreben und machten Gesang zum „Breitensport“.
In der südlichen Seitenkapelle der Heidelberger Universitätskirche St. Peter befindet sich an der Stirnwand ein Denkmal für Philipp Wolfrum. Dieser Schüler von Joseph Rheinberger, 1884 an das Praktisch-theologische Seminar berufen, vereinte in sich hohe musikalische Kenntnis, große Energie und Durchsetzungskraft und eine charismatische Persönlichkeit (Abb. 2). Er bestimmte bald das gesamte musikalische Leben von Stadt und Universität, wurde Extraordinarius für Musikwissenschaft und Universitätsmusikdirektor, veranlasste den Einbau eines versenkbaren Orchestergrabens in die 1903 errichtete Stadthalle. Im Rückblick gesehen ist jedoch wichtiger seine Offenheit für die damals zeitgenössische Musik: Er verteidigte und förderte Max Reger, und in der Reihe der von ihm initiierten und geleiteten Heidelberger Musikfeste dirigierte Richard Strauß die Uraufführung seines „Taillefer“. Strauß widmete das Stück der Philosophischen Fakultät der Universität, die ihn zum Ehrendoktor promoviert hatte.
Die Machtfülle dieser Ämter wurde nach Wolfrums Tod 1919 getrennt. Große Namen verbinden sich weiterhin mit Heidelberg: die Musikwissenschaftler Georgiades, Hammerstein, Hermelink, Finscher und Besseler, der Dirigent und Organist Poppen, der Komponist Fortner; die drei Letztgenannten haben sich, nicht zu ihrem Nachruhme, mit der braunen Herrschaft der Nazis wohl zu arrangieren gewusst.
Heidelberg hat heute ein reges Musikleben, das einer mehrfach größeren Stadt durchaus zur Ehre gereichte. Es ist wesentlich die nicht allein wissenschaftliche, sondern auch kulturelle Strahlkraft der Universität, und es sind ihre personellen Möglichkeiten – ca. 30.000 Studierende, ca. 14.000 Mitarbeiter –, welche die ansehnliche Musikkultur dieser nur quantitativ kleinen Stadt fördern; eine Musikkultur, die nicht mehr allein unter die Kategorie „Breitensport“ fällt, sondern die sich oft hoch ambitioniert und leistungsfähig präsentiert. So ist die musikalisch-künstlerische Ausstrahlung Heidelbergs seit ihrem Anfang untrennbar der Universität verbunden. Wohl bestimmt diese nicht mehr in einem solch ausschließlichen Maße wie 1886 das Musikleben der Stadt, doch ihre bereits genannten Möglichkeiten sind der Boden für Vieles, was an musikalischem Angebot und musikalischer Leistung in Heidelberg sich zeitigt.
7.
Zahlreiche angesehene Universitäten haben eine Hymne; als berühmteste will ich „Fair Harvard“ der Harvard University nennen. Nun ist eine Hymne für eine Universität ein Akzidens, kein Essentiale. Sie steht indessen einer über sechshundertfünfundzwanzigjährigen Alma Mater, die aus Tradition in die Zukunft schaut, gut an, als Teil einer respektheischenden Vergangenheit. In der Gegenwart hat sie ihre Berechtigung als ein Gemeinschaft stiftendes Element bei universitären Feierlichkeiten, besonders auch bei der Begegnung von und mit Alumni der Ruperto Carola – auch wenn das gemeinsame Singen nicht zu den Modeströmungen unserer Zeit gehört. Es ist jedoch nicht ausgemacht, dass sich dies in Zukunft nicht ändern kann.
8.
Mein herzlicher Dank gilt dem Archiv der Universität Heidelberg und seinem Direktor, Herrn Dr. Ingo Runde für Recherche und Transkription, den Stadtarchiven von Heidelberg und Heilbronn sowie Herrn Tobias Just M. A., der den Computersatz der Hymne erstellte.
Besonders danke ich Herrn Rektor Prof. Dr. Dr. h.c. Bernhard Eitel für das Incitament, seine und unsere Universität mit der Besonderheit einer Universitätshymne zu schmücken.