Zitationsvorschlag

Israel, Uwe, Kraus, Marius und Sasso, Ludovica (Hrsg.): Agonale Invektivität: Konstellationen und Dynamiken der Herabsetzung im italienischen und deutschen Humanismus, Heidelberg: Heidelberg University Publishing, 2021 (Das Mittelalter. Perspektiven mediävistischer Forschung. Beihefte, Band 17). https://doi.org/10.17885/heiup.862

Identifier

ISBN 978-3-96822-088-8 (PDF)
ISBN 978-3-96822-087-1 (Hardcover)

Veröffentlicht

16.09.2021

Autor/innen

Uwe Israel (Hrsg.), Marius Kraus (Hrsg.), Ludovica Sasso (Hrsg.)

Agonale Invektivität

Konstellationen und Dynamiken der Herabsetzung im italienischen und deutschen Humanismus

Was bedeutet Humanismus, wer gehört zu den Humanisten? Von den Zeitgenossen wurde das nicht zuletzt durch Invektiven geklärt. Intellektuelle, die seit Mitte des 14. Jahrhunderts Rhetorik als vornehmste Methode der Tugendförderung, Wahrheitssuche und Gotteserkenntnis betrachteten, sahen gerade in gegenseitigen persönliche Herabsetzungen das Mittel zur Durchsetzung ihrer Positionen.

Bei einer interdisziplinären Zusammenschau werden Konjunkturen und Diffusionsformen der Invektiven deutlich. Welche Bedeutung kam dabei den kulturellen Milieus dies- und jenseits der Alpen zu, welche Rolle spielten wettbewerbliche Momente, wie wurden die frühen reformatorischen Auseinandersetzungen davon beeinflusst?

Professor Dr. Uwe Israel lehrt mittelalterliche Geschichte am Institut für Geschichte der TU Dresden. Er leitet derzeit ein Projekt zum deutschen und italienischen Humanismus im Rahmen des Dresdner Sonderforschungsbereichs Invektivität. Konstellationen und Dynamiken der Herabsetzung. Er hat wiederholt über agonale Praktiken im Übergang vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit veröffentlicht.

Marius Kraus M. A. studierte Germanistik und Geschichte in Würzburg und arbeitet derzeit am Projekt zum deutschen Humanismus im Rahmen des Dresdner Sonderforschungsbereichs Invektivität. Konstellationen und Dynamiken der Herabsetzung

Ludovica Sasso ist wissenschaftliche Mitarbeiterin des Dresdner Sonderforschungsbereichs 1285 Invektivität. Konstellationen und Dynamiken der Herabsetzung (Teilprojekt D, Mittelalterliche Geschichte). Sie sterbt eine Promotion mit einer Dissertation über den italienischen Humanismus an (Titel: Die Invektive Poggio Bracciolinis und die seiner Gegner).

Rezensionen und Presse

Christoph Galle, in: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters, 79-1 (2023), 291–92. 

Lorenz Böninger, in: Zeitschrift für Historische Forschung 50 (2023), 321–323.

Kapitel

Inhaltsverzeichnis
Seiten
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Titelei
Vorwort
V
Inhaltsverzeichnis
Uwe Israel, Marius Kraus, Ludovica Sasso
1-13
Italienischer Humanismus
Johannes Klaus Kipf
Eine wenig beachtete Sammlung von Fazetien und Invektiven Gian Mario Filelfos gegen Poggio Bracciolini
17-31
Giancarlo Abbamonte
Die Invektiven von Bartolomeo Facio und Lorenzo Valla (Neapel, 1445–48)
33-47
Ludovica Sasso
Ein Beispiel für invektive Dynamiken in der Humanistengemeinschaft Italiens (1451–54)
49-79
Alessio Patané
Die Rezeption des ‚Antidotum in Pogium‘ im 16. Jahrhundert
95-106
Giuseppe Peterlini
Agostino Carraccis ‚Nymphe, kleiner Satyr und Kind‘ als invektive Bildparodie im künstlerischen Wettstreit mit den michelangiolisti
107-141
Jürgen Müller
Eine neue Deutung von Caravaggios Amor vincitore
143-190
Deutscher Humanismus
Robert Gramsch-Stehfest
Die scholastische Streitkultur der Universitäten und die Humanisten
193-208
Jan-Hendryk de Boer
Zur Legitimierung invektiver Praktiken um 1500
209-242
Marius Kraus
im Kontext der publizistischen Fehde gegen Herzog Ulrich von Württemberg
243-280
Christian Ranacher
Die Invektiven des Zisterzienserabtes Paul Bachmann in seinem Kampf für den ‚alten‘ Glauben
281-306
Reinhardt Butz
Georg Spalatins Invektive von 1541 gegen Herzog Heinrich den Jüngeren von Braunschweig
307-332
Schlagwortregister
333-335

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